Die optimale Sicherung der Tiergesundheit bei grenzüberschreitenden Schweinetransporten war kürzlich in Bonn zentrales Thema eines deutsch-niederländischen Treffens von Experten des Schweinesektors. Bereits zum siebten Mal hatte die Wirtschaftsgruppe Vieh und Fleisch (PVV) aus den Niederlanden zur sogenannten Bonner Runde eingeladen, die sich diesmal mit Veterinärfragen des kleinen Grenzverkehrs an der deutsch-holländischen Grenze beschäftigte. Dabei sprachen sich mehrere Teilnehmer für einen „Schengen-Raum für Schweine“ aus. Das würde bedeuten, dass in benachbarten Regionen auf veterinärmedizinische Kontrollen bei Transporten über die Staatsgrenze verzichtet würde, sofern in den Regionen vergleichbare Qualitätssicherungs-Systeme existierten und der Datenaustausch sowie die Kommunikation zwischen den Handelspartnern gut funktioniere. Absolute Voraussetzung dafür sei ein Maximum an Hygiene in allen Stufen des Logistikprozesses. Mittlerweile seien auf beiden Seiten der Grenze Tier-Datenbanken etabliert. Das Ergebnis seien detaillierte Zertifikate, die die gehandelten Tierpartien bei Transport und Auslieferung begleiteten, so dass durch diesen „Reisepass“ auf weitere tierärztliche Kontrollen verzichtet werden könne.
Der Vorsitzende des niederländischen Verbandes der Viehhändler (NBHV), Dr. Piet Thijsse, sprach sich ebenfalls für eine Art Schengen-Raum für Schweine aus. „In Deutschland können Schweine ohne Beschränkungen über weite Strecken transportiert werden. Bei einem vergleichsweise kurzen Transport von Holland nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen oder umgekehrt ist dagegen eine veterinärmedizinische Begutachtung erforderlich“, monierte Thijsse. Besser wäre es, die Bestimmungen für Tiertransporte zwischen Holland, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zu harmonisieren und zu vereinfachen, um dann auf unnötige tierärztliche Untersuchungen verzichten zu können. (AgE)