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LWK Niedersachsen

„DigiSchwein“: Frühwarnsystem mit Vorteilen für Tier und Umwelt

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die Farmmanagement-Software „DigiSchwein“ mit ihrem Frühwarnsystem vorgestellt.

Lesezeit: 4 Minuten

Verantwortungsvolle Schweinehalter schauen mehrmals täglich nach, wie es ihren Tieren geht. Die passgenaue Farmmanagement-Software „DigiSchwein“ soll sie künftig dabei unterstützen, Veränderungen im Bestand deutlich früher zu erkennen und damit das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern.

Das Frühwarnsystem „DigiSchwein“ soll Tierhalter zum Beispiel in die Lage versetzen, schneller auf Krankheiten, auf aggressives Verhalten sowie auf bevorstehende Geburten zu reagieren. Die digitale Anwendung soll außerdem die Betriebsmitteleffizienz steigern und die Umwelt durch Nährstoffreduktion schonen helfen.

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Praxistest läuft

Welche Sensoren dazu im Betrieb einzubauen sind, welche Daten gesammelt werden und wie diese ausgewertet und in der Software eingesetzt werden müssen, will die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen in ihrer Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen (Bad Zwischenahn/Kreis Ammerland) zusammen mit zahlreichen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft in den kommenden drei Jahren klären.

Wer sich kurzfristig und aus erster Hand über das Vorhaben informieren will, kann dies bereits diesen Freitag (19. Juni) online beim ersten bundesweiten Digitaltag des Branchenverbandes Bitkom tun: Von 11 bis 12 Uhr präsentieren die Fachleute Details von DigiSchwein. Wer am eigenen Rechner oder mobilen Endgerät teilnehmen möchte, klickt zum genannten Termin diesen Link zur Microsoft-Teams-Videokonferenz an.

Kamera kennt Standard-Verhalten der Schweine

Zu den digitalen Neuerungen, die für das Projekt infrage kommen, zähle zum Beispiel neuartige Kameratechnik mit künstlicher Intelligenz, erläutert Projektkoordinator Stefan Sagkob, bei der LWK Leiter des Sachgebiets Versuchs- und Projektwesen Tier, Agrarsystemtechnik.

„Mit Hilfe dieser Kameras wird ein ,Standard-Verhalten‘ der Schweine festgestellt und gespeichert, das mit dem jeweils aktuellen Geschehen verglichen wird.“ Steige die Aktivität über das normale Maß, könne dies ein Hinweis auf beginnendes Schwanzbeißen sein – in diesem Fall erhalte die Betriebsleitung eine entsprechende Alarmmeldung aufs Smartphone und könne vor Ort eingreifen. Ein Ziel von „DigiSchwein“ sei es, die Haltung so zu verbessern, dass Schweine problemlos unkupiert gehalten werden könnten.

„Bewegen sich die Tiere weniger als üblich, kann das auf Krankheiten hindeuten“, erläutert Prof. Dr. Nicole Kemper, Leiterin des am Projekt beteiligten Instituts für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Weitere Sensoren etwa zur Erfassung des Gewichts, der Körpertemperatur und des Wasserverbrauchs gäben weiteren Aufschluss über Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere.

„Wir wissen, dass viele Unternehmen in diesem Bereich an Entwicklungen dran sind“, berichtet Sagkob. „Deshalb freuen wir uns darauf, möglichst viele Innovationen mit in das Projekt einzubinden und zu testen.“

Handfeste Gründe für digitale Tierbeobachtung

Nicht nur im Maststall, sondern auch im Sauenstall gibt es wichtige Gründe für eine umfassende digitale Tierbeobachtung: „Für die Zukunft wird über ein Haltungssystem im Abferkelbereich diskutiert, in dem die Sau nicht mehr in einem Ferkelschutzkorb fixiert ist“, sagt Dr. Heiko Janssen, LWK- Fachreferent Schweinezucht, Schweinehaltung. „Um das Risiko, dass Ferkel durch Sauen erdrückt werden, möglichst gering zu halten, müssen wir noch mehr über das Verhalten der Sauen vor, während und nach dem Abferkeln wissen.“

„DigiSchwein“ soll nicht nur den Tieren zugutekommen, sondern auch der Umwelt: So werden in Wehnen künftig auch Daten etwa zu den Nährstoffgehalten der Futtermittel, zum Wasserverbrauch, zur Zahl der ein- und ausgestallten Tiere mit Gewichtsmassen, Daten zu Nährstoffkonzentrationen in der Stall- und Abluft sowie zu Nährstoffgehalten der Gülle gesammelt und ausgewertet.

„Durch eine umfassende Digitalisierung und Transparenz der Nährstoffströme in der Schweinehaltung soll deren Präzision erhöht und der erforderliche Dokumentationsaufwand verringert und möglichst automatisiert werden“, fasst Dr. Harm Drücker, Leiter des LWK-Fachbereichs Energien, Bauen, Technik, diesen Projektbereich zusammen.

„Die Menge klimarelevanter Gase wie Ammoniak im Stall hängt stark von der Fütterung ab“, ergänzt Kammer-Vizepräsident Hermann Hermeling. „Wenn die Zusammensetzung des Futters nicht stimmt oder die Schweine krank sind und eine gestörte Verdauung haben, gelangen mehr Nährstoffe als üblich in die Gülle.“ Auch solche Probleme solle die Software „DigiSchwein“ künftig schneller erkennbar und lösbar machen.

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