Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) hat Bedenken über eine verpflichtende Herkunftsangabe für bestimmte Zutaten in Verarbeitungsprodukten geäußert. „Wir haben schon in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung wegen der arbeitsteiligen und länderübergreifenden Produktionsprozesse an der Praxistauglichkeit scheitern könnte“, stellte dlv-Präsidentin Brigitte Scherb klar. Bis heute gebe es keine belastbaren Fakten über die Machbarkeit. Hier müsse schnellstens nachgearbeitet werden.
Der britische Bauernverband (NFU) unterstützt hingegen die Forderung nach einer Herkunftskennzeichnung von Fleisch auch in verarbeiteten Produkten. „Es ist verrückt, dass man ein in Großbritannien belegtes Hähnchensandwich als britisch kennzeichnen darf, auch wenn das Fleisch dafür aus Thailand stammt“, erklärte NFU-Vizepräsident Meurig Raymond in einer Presseverlautbarung. Eine klare Kennzeichnung helfe den Verbrauchern, eine informierte Wahl zu treffen und die Produkte auszuwählen, die nach höheren Standards produziert worden seien, betonte Raymond. Wer Fleisch- und Geflügelerzeugnisse kaufe, wolle erfahren, wo das Tier aufgezogen worden sei, um genau zu wissen, was man esse. Der Vizepräsident kündigte an, das Brüsseler NFU-Büro werde in dieser Sache vor der Plenumsabstimmung, die voraussichtlich im Juli stattfindet, gegenüber allen Europaabgeordneten Lobbyarbeit betreiben. (AgE)
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