Erleichterung bei Österreichs Schweinehaltern: Das Verbot von Vollspaltenböden für Schweine ist vorerst vom Tisch. Ein entsprechender Fristsetzungsantrag der Fraktion JETZT fand am vergangenen Mittwoch im Nationalrat keine Mehrheit. Auch zwei weitere Anträge von JETZT zum Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration und zum Verbot, männliche Küken zu töten, scheiterten im Wiener Parlament.
Tierschützer zeigten sich enttäuscht. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) erklärte, JETZT sei mit Anträgen für „ausnehmend harmlose Verbesserungen im Tierschutz“ vor allem an der FPÖ gescheitert. Dabei sei es nur darum gegangen, dass die Schweine wenigstens auf weichem Stroh statt einem mit Spalten durchzogenen Betonboden liegen könnten, dass männliche Küken nicht mehr in den „Schredder“ geworfen würden und dass Ferkel künftig nicht mehr ohne Betäubung kastriert werden dürften.
Konkret hatte JETZT unter anderem beantragt, dass Vollspalten in der österreichischen Schweinehaltung binnen zehn Jahren abgeschafft werden sollten. Gefordert wurde ein planbefestigter Liegebereich, groß genug, damit alle Tiere gleichzeitig nebeneinander liegen können. Außerdem sollte der Bereich mit ausreichend weichem organischem Material eingestreut sein.
Beim Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) hatte man auf den Antrag mit heftiger Kritik reagiert. Ein Verbot der Vollspaltenbodenhaltung hätte massive negative Auswirkungen für die Betriebe und bedeutete wohl das endgültige Ende der Selbstversorgung mit Schweinefleisch, so die Befürchtung des Verbandes.