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Krise

Dramatik am Schweinemarkt - DRV bittet um Schlacht-Sondererlaubnis

Wegen den ASP-Funden wird es immer schwieriger, Ferkel zu vermarkten. Die Mäster reduzieren ihre Bestände. Laut DRV muss die Politik Sondergenehmigungen für Schlachtungen an Feiertagen erlauben.

Lesezeit: 3 Minuten

Die deutsche Fleischwirtschaft steht unter starkem Druck. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Folgen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen sind eine toxische Mischung, sagt Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). Sein Verband setze sich auf politischer Ebene mit Nachdruck für eine Lösung ein.

Im Schlacht- und Nutzviehbereich macht sich aufgrund dieser großen und weiter zunehmenden Überhänge an Schlachtschweinen Resignation breit. Holzenkamp: „Die Schlachtgewichte der Schweine steigen jede Woche und es ist nicht absehbar, dass sich die Situation in den kommenden Wochen entschärfen könnte.“ In der Folge wird es immer schwieriger, Ferkel zu vermarkten, da die Mäster immer weniger bereit oder in der Lage sind, neue Tiere einzustallen. Die Schlachtschweine können nur mit großer Verzögerung abgenommen werden und bleiben somit länger im Stall und wachsen weiter.

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„Dies kann nicht im Sinne des Tierschutzes sein, aber die Politik scheint das sich verschärfende Problem auf der Erzeuger- und Vermarkterstufe noch gar nicht zu kennen“, so DRV-Präsident Holzenkamp weiter. Anträge auf Sondergenehmigungen für Schlachtungen an Feiertagen oder auf Arbeitszeitverlängerungen wurden vielfach abgelehnt.

Für den DRV ist die Lösung des Problems klar. Holzenkamp: „Um der gesamten Wertschöpfungskette in der doppelten, durch Corona- und ASP verursachten Krise endlich Luft zu verschaffen und den Tierschutz in den Ställen zu wahren, muss es möglich gemacht werden, die Schlacht- und Verarbeitungskapazitäten im Rahmen der Corona- und Arbeitsschutzmaßnahmen zu erhöhen. Dazu muss vorübergehend das Arbeitsverbot an Sonntagen aufgehoben werden und längere Arbeitszeiten müssen möglich sein.“

Tönnies: Infektionsgeschehen lässt keinen Feiertagsbetrieb zu

An Feiertagen zu schlachten ist für das Fleischunternehmen Tönnies allerdings weder in Nordrhein-Westfalen noch in Niedersachsen eine Option, berichtet der NDR. Das lasse das Infektionsgeschehen derzeit nicht zu, sagte ein Sprecher. Das Landwirtschaftsministerium will nun am Montag klären, ob und wie Schlachtkapazitäten erhöht werden können.

Wegen der 81 Corona Fälle auf dem Tönnies-Schlachthof in Sögel werden dort täglich alle rund 1.500 Mitarbeiter getestet. Die Schlachtzahlen wurden um 40 % reduziert - was die Lage der Schweinehalter in der Region abermals verschlechtert.

Dazu Katja Mast von der SPD-Bundestagsfraktion: „Wieder Tönnies, wieder eine Corona-Großinfektion in der Fleischindustrie. Der Zusammenhang ist kein Zufall - Infektionsgeschehen und Geschäftsmodell hängen zusammen. Die Fleischindustrie scheint es nicht zu lernen - deshalb kommt jetzt das Arbeitsschutzkontroll-Gesetz von Hubertus Heil. Wir wollen, dass Schluss ist mit Werkverträgen und Leiharbeit im Kernbereich der Produktion in der Fleischindustrie, Unterkünfte besser kontrolliert werden können und die unternehmerische Verantwortung gestärkt wird."

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