Wissenschaftlern in den USA ist es gelungen, die Zellen von Schweine-Organen nach dem Tod des Tieres zu reanimieren. Medienberichten zufolge benötigen sie für die „OrganEx“-Technologie eine spezielle Maschine und eine im Labor hergestellte Flüssigkeit. Details dazu beschreibt die Uni Yale hier...
So hätten sie herausgefunden, dass Zellen nicht so schnell absterben wie gedacht. Der Körper sei bei einem Herzstillstand also nicht so tot wie bisher angenommen. Das macht Hoffnung für die humane Transplantationsmedizin. Die Lebensdauer von Organen könnte verlängert werden, dadurch würde die Verfügbarkeit von Spenderorganen erhöht, heißt es.
Der Versuch
Der Spiegel berichtet, dass die Amerikaner für das Experiment bei Schweinen einen Herzstillstand herbeigeführt hätten. Nach einer Stunde wurden die Schweine an ein Perfusionsgerät angeschlossen, das einer Herz-Lungen-Maschine ähnelt. Damit wurde ihnen eine mit Sauerstoff angereichterte Flüssigkeit aus Schweineblut und anderen Komponenten zugeführt. Der Mix fördere die Gesundheit der Zellen und unterdrücke Entzündungen, hieß es.
Sechs Stunden nach der Behandlung stellten die Forscher fest, dass zelluläre Schlüsselfunktionen in vielen Bereichen des Schweinekörpers wieder aktiv waren – unter anderem in Herz, Leber und Nieren. Die Forscher fanden sogar Anzeichen von Herzaktivitäten, auch, wenn es nicht vollständig wieder in Gang gekommen sei.
Auf der Ebene der Zellen und des Gewebes schienen die Organe der verstorbenen Schweine funktionsfähig, hieß es. Hirnaktivitäten habe es bei den Schweinen während des gesamten Experiments aber keine gegeben.
A team of Yale researchers has developed a technology that can delay the cellular degradation of transplantable organs including the heart, liver, and kidneys for hours after death. https://t.co/VBUiB8CNKW
— Yale University (@Yale) August 3, 2022