Die Ebermast hat aufgrund der verschlechterten Bezahlung durch die deutsche Schlachtindustrie in den vergangenen Jahren an Rentabilität verloren, bleibt aber gemeinsam mit der Immunokastration die kostengünstigste Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration. Das geht aus einer Studie des Thünen-Instituts (TI) für Betriebswirtschaft hervor. Danach ist die Immunokastration in den meisten der untersuchten Betriebe rentabel. Die Kosten werden durch eine höhere Leistung der Tiere und eine bessere Futterverwertung kompensiert. Allerdings gibt es sowohl bei der Immunokastration als auch bei der Ebermast spürbare regionale Unterschiede.
Bei den chirurgischen Verfahren schneidet die Injektionsnarkose wirtschaftlich am schlechtesten ab, sie ist das teuerste der untersuchten Verfahren. Davor rangiert die Inhalationsnarkose mit Isofluran. Deutlich kostengünstiger ist die Lokalanästhesie. Die höheren Kosten der Betäubungsverfahren sind den Berechnungen der Wissenschaftler Mandes Verhaagh und Dr. Claus Deblitz zufolge darauf zurückzuführen, dass sie nach derzeitigem Stand nur durch Tierärzte durchgeführt werden dürfen. Könne der Landwirt hingegen die Anwendung selbst vornehmen, reduzierten sich die Kosten je Ferkel spürbar.