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Ferkelkastration

Edeka Nord will nur chirurgisch kastrierte Ferkel akzeptieren

Edeka Nord hat angekündigt, ab Januar 2020 keine Jung- oder immunokastrieren Eber mehr zu akzeptieren. Die Schweinehalter sind sauer.

Lesezeit: 2 Minuten

Für die Ferkelerzeuger kommt es im Moment knüppeldick. Nicht nur, dass die Afrikanische Schweinepest im Moment den Exportmarkt lahmlegt und die Schweinepreise purzeln lässt. Jetzt irritiert der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) die Schweinehalter auch noch mit der Ankündigung, ab Januar 2021 nur noch chirurgisch kastrierte, männliche Schweine abnehmen zu wollen.

„Das ist ein fatales Zeichen für die Schweinehalter. Statt Verlässlichkeit unter Marktpartnern herrscht nun große Unsicherheit bei den Bauern. Welches Schweinerl hätten Sie denn nun gern, lieber LEH?“, fragt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers entsetzt über die Vorgehensweise und Wankelmütigkeit des Lebensmitteleinzelhandels.

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Ab dem 1. Januar 2021 dürfen Ferkel in Deutschland nicht mehr betäubungslos kastriert werden. In einem Infoschreiben an die Mäster und Ferkelerzeuger des Gutfleisch-Programms informierte daher die Edeka-Nord GmbH, dass sie 2021 weder die Alternative „Ebermast“ noch die Impfung gegen Ebergeruch („Immunokastration“) akzeptieren werde, sondern nur noch chirurgisch kastrierte männliche Schweine.

Verwirrung auf dem Markt

„Das trifft alle engagierten Mäster, die sich mit den anderen beiden Varianten für mehr Tierwohl einsetzen und bereits ihre Mast bzw. Ferkelerzeugung umgestellt haben“, erklärt Ehlers, der selbst Schweine mästet. Vom Verbraucher und somit auch vom LEH werde vehement mehr Tierschutz bei der Kastration eingefordert. Während andere Marktteilnehmer, wie beispielsweise Kaufland und Rewe, kastrierte Schweine aller drei gängigen Verfahren abnehmen, versteift sich Edeka Nord nun auf die chirurgische Kastration.

Hingegen erhalten Kunden der Edeka Süd-West Schweinefleisch aus dem Edeka-Programm „Gutfleisch“, das sowohl die Jungebermast als auch die Immunokastration zulässt. „Das ist für alle schweinehaltenden Betriebe absolut unverständlich und macht die Verwirrung auf dem Markt perfekt“, erklärt Ehlers. Die Schweinebauern sind schon genug gefordert, die strengen Auflagen und erhöhten Anforderungen für mehr Tierwohl zu erfüllen.

LEH macht was er will

„Viele sind nicht mehr bereit, mitzumachen und zu investieren, wenn der LEH macht, was er will und nicht zu seinem Wort steht. Der aktuelle Preisverfall bei den Schweinen durch die Afrikanische Schweinepest wird seinen Teil dazu beitragen, dass noch mehr Schweinehalter aufgeben werden“, ist Ehlers überzeugt. Die Konsequenz wäre der Import von Ferkeln aus europäischen Nachbarländern. Das könne aber nicht im Sinne des Tierschutzgedankens sein. Deshalb ruft Ehlers alle Marktteilnehmer – und insbesondere Edeka-Nord – zu mehr Verlässlichkeit und Solidarität auf.

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