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Nach top agrar-Bericht

Edeka weist Lieferanten an, negative Presse zu unterbinden

Nach außen sagt Edeka immer, man arbeite mit den Landwirten als Partner zusammen. Hinter den Kulissen denkt man offenbar anders: Kritik der Bauern an Edeka soll unterbunden werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Geschäftsführer der Edeka Südwest Fleisch GmbH beklagen sich in einem E-Mail-Schreiben an die Schweine-Lieferanten über die Kritik am Unternehmen u.a. von Seiten der Landwirtschaft bzw. aus den landwirtschaftlichen Medien. Der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) und top agrar liegen die Texte vor.

Gegenüber den Mitbewerbern, die sich am freien Markt versorgen, habe man einen erheblichen finanziellen Nachteil; gemeint ist das Gutfleisch-Programm. Die angesprochenen Landwirte würden durch die individuellen Verträge von der vereinbarten Preisstützungsmaßnahme bei einer Notierung unter 1,40 € profitieren. Zudem sei man bundesweit der einzige Partner der Landwirtschaft, der eine ITW-Ausgleichszahlung von 3,50 € je Schwein leiste, zitiert die ISN aus dem Schreiben. Die Geschäftsführung der Edeka Südwest Fleisch beklagt, dass man sich trotz des Engagements des Unternehmens mit Pressemeldungen kompromittiert sehe. Gemeint ist u.a. diese top agrar-Meldung:

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Auf große Kritik bei den Schweinehaltern trifft aber dann der nächste Abschnitt im Edekabrief. Darin werden anliefernde Viehvermarkter dazu aufgefordert, die Medien im Sinne des Unternehmens zu beeinflussen. Zudem sollen sie der Edeka Südwest Fleisch quasi einen Leistungsnachweis über die erfolgten Maßnahmen erbringen. Die ISN zitiert wörtlich: „Wir bitten sie deshalb, aktiv aus ihrer Position / Funktion heraus an die Medien / Presse heranzutreten und hier unsere partnerschaftliche Zusammenarbeit und unsere wirtschaftliche Leistungen für unsere Landwirte ins rechte Licht zu rücken. Bitte informieren Sie uns über ihre Maßnahmen.“

Die ISN zeigt sich fassungslos und spricht von „unerträglicher Selbstherrlichkeit“ des Unternehmens. Edeka überschreite hier eine rote Linie. In einem Kommentar auf schweine.net heißt es dazu: „Man muss sich den Zusammenhang mal auf der Zunge zergehen lassen: Weil es von Bauern nachvollziehbare Kritik am Handelsgebaren des Unternehmens gibt, will man seitens des Unternehmens Lieferanten instrumentalisieren, damit diese das selbst abgegebene Bild ins gewünschte rechte Licht rücken! Obendrein werden diese Lieferanten aufgefordert, quasi einen Leistungsnachweis über die Medienbeeinflussung zu erbringen. Wie selbstverliebt und ignorant muss man sein? Dieses Vorgehen erinnert doch sehr stark an einige Methoden des bisherigen US-Präsidenten Donald Trump.“

Die ISN erkennt hier in der aktuellen E-Mail auch eine deutlich zur Schau gestellte Doppelmoral. So bringe sich die Edeka-Gruppe nach den Bauernprotesten seit einigen Monaten in verschiedenen stufenübergreifenden Dialogformaten ein und gibt sich nach außen hin offen für Veränderung. Die Frage sei nur, wie ernsthaft dies wirklich gemeint sei und wie das zusammenpasst.

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