Die englischen Schweinehalter haben im vergangenen Jahr ihre Bestände etwas aufgestockt. Laut aktuellen Daten des britischen Landwirtschaftsministeriums (DEFRA) wurden zum Stichtag 1. Dezember 2014 rund 3,66 Mio. Schweine in England gehalten; das waren 55.000 Stück oder 1,5 % mehr als vor Jahresfrist. Der Anstieg ist jedoch allein auf die Entwicklung bei den Mastschweinen zurückzuführen, deren Zahl im Vorjahresvergleich um 72.000 Tiere oder 2,3 % auf 3,27 Mio. zunahm.
Damit dürfte sich der Produktionszuwachs des vergangenen Jahres zumindest kurzfristig fortsetzen, erläuterte die britische Absatzförderungsorganisation für Schweinefleisch (BPEX). Auf längere Sicht ist das aber nicht zwingend zu erwarten, denn die Sauenherde schränkten die britischen Farmer merklich ein. Den Daten des Londoner Agrarressorts zufolge nahm die Zahl der weiblichen Zuchttiere ohne nichttragende Jungsauen gegenüber dem 1. Dezember 2013 um 4,0 % auf 313.000 Tiere ab; diejenige der belegten Sauen verringerte sich sogar um 8,3 % auf 253.000 Tiere. Nach Angaben der BPEX war das der kleinste Sauenbestand seit mehr als einem halben Jahrhundert.
Auf der anderen Seite werden die Sauen aber auch immer produktiver. Den Absatzförderern zufolge warfen die englischen Sauen 2014 je Geburt durchschnittlich 12,1 lebende Ferkel und zogen jährlich im Mittel 24,1 Jungtiere auf; im Vorjahr waren es 23,6 Tiere gewesen. Bei weiter sinkenden Verlusten während der Mast ließen sich schließlich je Sau im Schnitt 22,7 Mastschweine erzeugen; die produzierte Schweinefleischmenge je Muttertier nahm gegenüber 2013 um rund 3 % auf 1.820 kg zu. Noch besser sehen die Leistungsdaten aus, wenn ausschließlich die Stalltiere betrachtet werden. Die Zahl der aufgezogenen Ferkel je Sau lag bei den im Stall gehaltenen Tieren mit durchschnittlich 25,7 Ferkeln deutlich höher als diejenige bei den Freilandsauen mit 21,8 Ferkeln.