Ende Januar hat Dänemark mit dem Bau eines 70 km langen Wildzauns entlang der deutsch-dänischen Grenze begonnen. Er soll Wildschweine daran hindern, ungehindert die Grenze zu passieren und auf diese Weise womöglich die Afrikanische Schweinepest (ASP) nach Dänemark einzuschleppen. Die EU-Kommission sieht den Bau jedoch nach wie vor kritisch und verlangt jetzt eine detaillierte Bewertung des Wildzauns. Aus ihr soll hervorgehen, dass die Anlage die Einschleppung der ASP tatsächlich verhindern kann. Die Brüsseler Behörde ist zudem besorgt, dass der Zaun die Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie verletzt, da wandernde Tierarten am Wechsel gehindert werden.
Medienberichten zufolge soll Landwirtschaftsminister Jakob Ellemann-Jensen gelassen auf die Aufforderung reagiert haben. Er verwies auf die dänische Umweltschutzbehörde, die bezüglich der von der Kommission aufgeworfenen Fragen keine Einwände gegen die Anlage zum Schutz vor ASP-infizierten Wildschweinen erhoben habe.
Der Bau des Grenzzauns soll bis zum Herbst abgeschlossen werden. Er besteht nach Angaben des Kopenhagener Agrarressorts aus Stahlmatten, die oberirdisch eine Höhe von 1,5 m aufweisen und 0,5 m in den Boden reichen, um ein Untergraben durch Wildschweine zu verhindern. Alle 100 m ist eine quadratische Öffnung von 20 cm Kantenlänge vorgesehen, damit kleine Tiere den Zaun passieren können. Hinzu kommen mindestens ein Tor pro Kilometer Zaunlänge sowie rund 20 dauerhafte Öffnungen an Wasserwegen und Grenzübergängen. Diese Lücken sollen mit Kameras überwacht werden.