topplus Resistenzen vermeiden

FAO: Weniger Antibiotika durch effizientere Tierhaltung

Die FAO warnt: Ohne gezielte Gegenmaßnahmen könnte der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung bis 2040 um 30 % steigen. Durch eine höhere Produktivität ließe sich der Trend jedoch umkehren.

Lesezeit: 2 Minuten

Eine neue Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) unterstreicht, dass eine höhere Effizienz in der Tierhaltung den weltweiten Antibiotikaeinsatz senken kann. Laut FAO wird der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung ohne gezielte Maßnahmen bis 2040 voraussichtlich auf 143.481 t ansteigen. Das entspräche einem Zuwachs von 30 % gegenüber 2019.  

Im „Worst-Case-Szenario“ würden der Studie nach 2040 fast 65 % der globalen Menge an Antibiotika in Asien und im Pazifik verabreicht. Etwa 19 % würde auf Südamerika entfallen und 5,7 % auf Afrika. In Nordamerika würde voraussichtlich 5,5 % der Menge verbraucht, in Europa nur 5,2 %.  

Minus 57 % durch effiziente Produktion möglich

Wird die Produktivität der Viehbestände hingegen optimiert, könnte der Antibiotikaverbrauch laut FAO um bis zu 57 % sinken. Durch Verbesserung der Tiergesundheit, des Managements und der Effizienz könnte der Verbrauch bis 2040 auf etwa 62.000 t reduziert werden.

 „Indem wir mehr tierische Lebensmittel mit der gleichen Anzahl oder weniger Tieren produzieren, können wir den Bedarf an Antibiotika bei Nutztieren verringern und gleichzeitig die globale Ernährungssicherheit verbessern“, sagte Alejandro Acosta, Viehwirtschaftsexperte der FAO und Hauptautor der Studie.

Resistenzen bekämpfen

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen auch die Bedeutung der weltweiten Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenz (AMR). Die UN-Generalversammlung hat bereits 2024 gefordert, den Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft bis 2030 deutlich zu reduzieren. Das ist laut FAO vor allem in Regionen mit wachsender Tierhaltung eine Herausforderung.

„Die Akteure im gesamten Tierhaltungssektor müssen zusammenarbeiten, um die Krankheitsprävention zu verbessern, die Überwachungssysteme zu stärken und in Innovationen zu investieren, die die Tiergesundheit verbessern und gleichzeitig die Abhängigkeit von Antibiotika verringern“, betonte Junxia Song, Senior Animal Health Officer bei der FAO und Mitautorin der Studie.

Zur Unterstützung dieser Bemühungen hat die FAO die Initiative „Reduzierung des Bedarfs an antimikrobiellen Mitteln in landwirtschaftlichen Betrieben für eine nachhaltige Transformation der Agrar- und Lebensmittelsysteme“ (RENOFARM)  ins Leben gerufen. Durch politische Leitlinien und technische Unterstützung will die FAO den Ländern so dabei helfen, den Einsatz von Antibiotika einzuschränken und Tierhaltung nachhaltig umzustellen.

  

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