Der Rückgang der Schweineschlachtungen in Deutschland hat sich im April weiter fortgesetzt, jedoch im Vergleich zu den Vormonaten abgeschwächt. Wie aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, kamen im Berichtsmonat knapp 4,30 Mio. Schweine an die Haken. Das waren lediglich 0,9 % weniger als im April 2020. Im gesamten ersten Jahresdrittel 2021 wurde beim Schlachtaufkommen jedoch ein Minus von 609.610 Tieren bzw. 3,3 % auf 17,73 Mio. Stück im Vorjahresvergleich verzeichnet. Aufgrund des durchschnittlich um 1,6 kg auf 97,1 kg gestiegenen Schlachtgewichts nahm die Schweinefleischerzeugung mit 1,7 % auf 1,72 Mio. t weniger stark ab. Wesentlicher Grund für die schwereren Schweine am Schlachtband war der Schweinestau zu Beginn des Jahres.
Weniger importierte Schlachtschweine
Aus den Daten der Wiesbadener Statistiker geht hervor, dass der Rückgang der Schlachtungen ausschließlich auf die geringere Zahl an ausländischen Schlachtschweinen zurückzuführen ist, die hierzulande gewerblich verarbeitet wurden. Von Januar bis April wurden 424.715 schlachtreife Schweine aus anderen EU-Ländern an die hiesigen Fleischhersteller geliefert; das waren rund 635.000 Stück bzw. 60 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
Dagegen blieb das Schweineangebot aus heimischen Ställen relativ konstant; es nahm sogar geringfügig um 25.400 Tiere bzw. 0,1 % auf 17,30 Mio. Stück zu. Der Anteil der verarbeiteten Auslandschweine in den deutschen Schlachthöfen lag nur noch bei 2,4 %, verglichen mit 6,3 % im ersten Drittel des Vor-Corona-Jahres 2019. Der Trend zu weniger importierten Schlachtschweinen aus den Nachbarländern hält schon einige Jahr an und wurde im vergangenen Jahr durch den coronabedingten Ausfall von Schlachtkapazitäten und den Schweinestau noch verstärkt. Aufgrund der ab Mai 2020 eingeschränkten Schlachtkapazitäten wegen Corona-Infektionen von Mitarbeitern könnte sich in den kommenden Monaten der Rückstand bei den Schlachtungen zum Vorjahr verringern.