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Ferkel bleiben knapp und teuer

Die aktuelle Entwicklung auf dem Ferkelmarkt analysiert Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ferkelerzeugung ist die Grundlage der Schweinehaltung. Ein Rückgang der Sauenhaltung über das Maß der durchschnittlichen Steigerung der Ferkelleistung hinaus ist mit einer Einschränkung der Schweinehaltung verbunden. Im Falle zentral gelegener Regionen besteht noch die Möglichkeit, durch Ferkelimporte aus naheliegenden Überschussgebieten einen Ausgleich zu bewirken.

Deutschland hat bereits seit 7 Jahren ein mehr oder weniger stabiles Defizit von rd. 11 Mio. Ferkel bzw. knapp 20 % des Bedarfs. Ursache ist ein fortlaufender Rückgang der Sauenbestände in der Vergangenheit in einem Umfange, der nicht mehr durch steigende Ferkelleistungen wieder ausgeglichen werden konnte.

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Dabei hat ein grundlegender Strukturwandel stattgefunden. In früheren Jahrzehnten war die abeitsintensive Sauenhaltung eine Domäne des flächenarmen Familienbetriebes mit Bestandsgrößen bis zu 150 bis 200 Sauen. Die Tierzahlen in der Bestandsgrößenklasse unter 100 Sauen ist heute zusammengeschrumpft auf rd. 6 %; die Gruppe der 100 bis 250 Sauen liegt nur noch bei 25 %. In der Bestandsgrößenklasse von 500 u.m. Sauen werden heute mehr als 40 % der Tiere gehalten.

Dabei handelt es sich um Betriebe mit Fremd-AK-Verfassung. Aufgrund arbeitsteiliger Spezialisierung werden hohe Leistungen erzielt. Die großen Verkaufsgruppen kommen der Mästernachfrage nach einheitlichen Partien in Abteilgrößen entgegen. Darüberhinaus werden mehrfache Aufschläge für Sonderleistungen bezahlt.

Regional betrachtet hat der Sauenrückgang besonders stark in den süddeutschen Bundesländern stattgefunden, in denen eine kleinbetriebliche Struktur vorherrscht. Hier wurden in der Vergangenheit bis zu 4 Mio. Ferkel im Überschuss produziert, die dann in die norddeutschen Veredlungszentren verkauft wurden. Heute reichen die in Süddeutschland erzeugten Ferkel gerade noch aus, den regionalen Bedarf zu decken.

Zur Auffüllung des Fehlbedarfs haben sich die beiden Überschussländer Holland und Dänemark herauskristallisiert. Beide Regionen verfügen über Viehbestände, die seit Jahrzehnten an Umweltschutzgrenzen stoßen. Da die Ferkelerzeugung weniger umweltbelastend ist, wurde besonders in Dänemark die Schweinemast erheblich zugunsten der exportorientierten Ferkelerzeugung zurückgenommen. In Holland ist dieser Umstellungsprozess in geringeren Maße praktiziert worden. Durchschnittsbestände von mehr als 1.000 Sauen in Dänemark bzw. 900 Sauen in Holland liegen weit über dem deutschen Durchschnittsbestand von 250 Tieren.

Aus Holland werden jährlich knapp 4,5 Mio. und aus Dänemark rd. 6,5 Mio. Ferkel nach Deutschland ausgeführt. Nach einer stark steigenden Anfangsphase bis zum Jahre 2012 stagnieren die heutigen Lieferungen auf dem Niveau von etwa 11 bis 11,5 Mio. Ferkel.

Dänemark liefert weitere 6,5 Mio Ferkel nach Polen, dessen kleinstrukturierte Sauenhaltung seit dem EU-Beitritt um mehr 60 % reduziert worden ist. Darüberhinaus werden weitere Importländer bis nach Italien und Rumänien mit Ferkeln versorgt. Das gilt auch für Holland, aber in kleinerem Umfange.

Für die absehbare Zukunft zeichnet sich trotz günstiger Schweine- und Ferkelpreise ein weiterer Rückgang der Ferkelerzeugung ab. In Deutschland hemmen neben der Umweltschutzdiskussion insbesondere die Unsicherheiten über zukünftige Tierhaltungsformen die Fortsetzung der Produktion und die Investitionsneigung. Auch in Holland und Dänemark ist ein tendenzieller Abbau der Sauenbestände zu erkennen.

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