Auch in den USA macht sich die schlechte wirtschaftliche Lage am Schweinefleischmarkt bemerkbar. Zum Stichtag 1. Dezember 2020 hielten die US-Farmer mit 77,5 Mio. Schweinen rund 1 % weniger Tiere als am 1. Dezember 2019.
Deutlicher als erwartet ging die Zahl der Zuchtsauen zurück. Während die Analysten einen Rückgang von 2 % prognostiziert hatten, sank die Sauenzahl tatsächlich um über 3 % auf 6,28 Mio. Tiere. In den USA gleicht der Sauenbestand einer Achterbahnfahrt. Seit 1999 ging es mehrmals deutlich auf und ab, wie die Grafik verdeutlicht.
Achterbahnfahrt bei den Sauenbeständen
Wie Shayle Shagam vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA) erklärt, haben die US-Ferkelerzeuger seit 2013 gute wirtschaftliche Jahre gehabt und die Sauenzahl zwischen 2013 und 2019 um über 12 % gesteigert. Ende 2019 kam dann die Wende und die Bestände gehen seitdem kontinuierlich zurück. Denn auch die Ferkelerzeuger in den USA leiden seit Monaten unter den schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Seit Januar schreiben die Sauenhalter Verluste.
In den USA wird erwartet, dass sich der Markt durch den Rückgang der Bestandszahlen im Jahr 2021 stabilisieren wird. Eine Unsicherheit gibt es dennoch: Da die USA rund ein Viertel ihres Schweinefleisches exportieren, hängt vieles vom Exporterfolg ab. Entscheidend wird in diesem Zusammenhang sein, wie die Beziehungen der neuen US-Regierung zu wichtigen Exportländern wie China aussehen werden. Die Farmer hoffen, dass der neue US-Präsident Joe Biden sich gesprächsbereiter mit China zeigt als der bisherige Amtsinhaber Donald Trump.