Der Verkauf von dänischen Ferkeln ins europäische Ausland hat 2020 erstmals seit vielen Jahren nicht mehr zugenommen, sondern ist im Gegenteil stark gesunken. Nach Angaben des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) auf Basis von Daten von Statistics Denmark ging der Export von Ferkeln bis 50 kg gegenüber 2019 um 1,60 Mio. Stück oder 10,7 % auf 13,36 Mio. Tiere zurück. L&F selbst machte allerdings darauf aufmerksam, dass diese Zahlen mit einer gewissen Ungenauigkeit behaftet seien. Man nutze für seine Exportstatistik Informationen über zu entrichtende Ausfuhrabgaben aus dem Absatzfonds für Schweine. Diese zeigten für 2020 zwar auch ein Minus bei der Ferkelausfuhr an, das aber mit 0,8 % viel geringer ausfalle, so L&F. Die Statistikbehörde verwende hingegen Mitteilungen der Exporteure, die oft lückenhafter seien, beinhalteten aber Informationen zu Exportzielen, welche beim Absatzfonds fehlten.
Gemäß den offiziellen Ausfuhrdaten blieb Deutschland mit der Abnahme von 5,98 Mio. Ferkeln wichtigster Kunde der dänischen Anbieter; im Vorjahresvergleich soll die Ausfuhr jedoch um gut 800 000 Stück oder 11,8 % rückläufig gewesen sein. Angesichts des Schweinestaus und der hierzulande verringerten Ferkelimporte ist das keine ganz unrealistische Zahl. Die Daten der dänischen Statistikbehörde weisen jedoch auch Rückgänge in einer ähnlichen Größenordnung für Polen mit 11,7 % auf 5,78 Mio. Stück sowie für Italien mit 12,4 % auf 578.700 Tiere aus. Dafür wurden mehr Ferkel in kleinere Abnehmerländer verkauft. So hat sich der Absatz in Rumänien auf 135.200 Tiere mehr als verdoppelt, und die Lieferungen dänischer Ferkel nach Spanien nahmen um 77,0 % auf 114.300 Stück zu. In den ersten Monaten 2021 blieb Spanien aufgrund des dort knappen Ferkelangebots und zuletzt deutlich steigender Preise ein lukratives Ziel für die dänischen, aber auch für die niederländischen und französischen Ferkelexporteure. Ein neuer Markt scheint auch das Nachbarland Portugal zu sein; zumindest legten die Ferkelverkäufe Dänemarks dorthin im vergangenen Jahr auf rund 26.300 Stück zu, nachdem sie sich 2019 nur auf gut 1.000 Tiere belaufen hatten.