In gut einem Jahr, am 31.12.2018, endet die Übergangsfrist für die betäubungslose Ferkelkastration. In einem Schreiben an NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking haben WLV-Präsident Johannes Röring und RLV-Präsident Bernhard Conzen die Sorge der Landwirte deutlich gemacht.
„Unsere Sauenhalter wissen immer noch nicht, mit welchem Verfahren sie ab dem 1.1.2019 arbeiten sollen, das zugelassen ist, vom Markt akzeptiert wird und ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht gefährdet“, schrieben beide der Ministerin.
Die bisher von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutierten Methoden zur Schmerzausschaltung werden von den betroffenen Sauenhaltern als nicht praktikabel für den betrieblichen Alltag angesehen. Um dennoch einen gangbaren Weg zu finden plädieren sie für den so genannten 4. Weg, bei dem das Ferkel lokal betäubt wird.
Um den Sauenhaltern in Deutschland eine Perspektive zu geben, bedarf es nach Auffassung der Bauernverbände in NRW einer Bundesratsinitiative, die den 4. Weg schnellstmöglich rechtlich verankert. Deshalb fordern die Präsidenten von WLV und RLV die Ministerin auf, „gemeinsam mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern einen entsprechenden Vorschlag in den Bundesrat einzubringen“.