Heute trafen sich auf Einladung des Bundeslandwirtschaftsministeriums und der QS Qualität und Sicherheit GmbH in Berlin über 200 Fachleute, um über den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration zu beraten. In mehreren Gesprächsrunden wurde ausführlich über alle Aspekte dieses brisanten Themas diskutiert.
Es wurde deutlich, dass es Handlungsspielräume für die Schweinehalter und die Unternehmen der Fleischwirtschaft bzw. des Lebensmitteleinzelhandels gibt. Klar wurde jedoch, dass der Ausstieg nicht ohne Veränderungen auf allen Stufen möglich sein wird. Die gesamte Wirtschaft eint aber das Ziel, in den verbleibenden 30 Monaten einen koordinierten Weg aus der betäubungslosen Ferkelkastration zu finden.
Zugleich wurde klargestellt, dass das Datum der Umsetzung nicht infrage gestellt wird. spätestens ab dem 1. Januar 2019 dürfen männliche Ferkel nicht mehr betäubungslos kastriert werden.
Da es keine europaweiten Regelungen gibt, befürchten Marktexperten, dass es als Folge des Verbots ab 2019 zu einer Spaltung des Ferkelmarktes kommen könnte. Da viele Mäster aus Furcht vor Ebergeruch und Aggressionen keine unkastrierten Ferkel wollen, bleiben die deutschen Ferkelerzeuger womöglich auf ihren unkastrierten Tieren sitzen, während noch mehr kastrierte Ferkel aus Dänemark und Holland nach Deutschland eingeführt werden.
Um das zu verhindern, hielten die Teilnehmer der Fachtagung eine Gleichbehandlung innerhalb des QS-Systems für wichtig: Auch Ferkel, die aus dem Ausland ab Januar 2019 an deutsche QS-Mäster geliefert werden, dürfen nicht unbetäubt kastriert worden sein. Fraglich ist allerdings, wie man das kontrollieren will.
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