Der flämische Landwirtschaftsminister Kris Peeters hat vergangene Woche einen Aktionsplan zur Förderung des Schweinesektors vorgelegt. Unter anderem will die flämische Regierung 2 Mio. € in die Errichtung eines praxisorientierten „Forschungszentrums Schweine“ investieren, für dessen laufenden Betrieb Zuschüsse in Höhe von jährlich 140.000 € vorgesehen sind. In diesem Institut soll auch eine Informationsstelle angesiedelt werden, die für den Wissenstransfer verantwortlich sein soll. Diese Einrichtung soll dafür sorgen, dass die Forschungsergebnisse des „Forschungszentrums Schweine“ in der Branche ankommen und dort genutzt werden können.
Darüber hinaus sieht das Papier vor, Anreize für die Wiederaufstockung des seit einigen Jahren rückläufigen flämischen Piétrain-Zuchtsauenbestandes zu schaffen: Jeweils im Juni der Jahre 2013 und 2014 sollen die Piétrain-Züchter zusätzliche Beihilfen in Höhe von bis zu insgesamt 100 € je Piétrain-Zuchtsau erhalten. Diese Maßnahme sei bereits von der EU-Kommission im Rahmen der diesbezüglichen Verordnung, die unter anderem die Vergabe einer „besonderen Stützung“ regelte, genehmigt worden. Damit will die flämische Regionalregierung einem angeblich drohenden Verlust der notwendigen genetischen Vielfalt der Rasse Piétrain begegnen.
Daneben sieht der Aktionsplan vor, die Transparenz bei der Schlachtkörper-Klassifizierung und bei der Ableitung von Erzeugerpreisen durch die Schlachtunternehmen zu erhöhen sowie die Schweinefleisch-Exporte nach Deutschland weiter zu fördern. Dabei soll das Belgian Meat Office der Absatzförderungsorganisation für Agrar- und Fischereiprodukte (VLAM) nach wie vor eine Schlüsselrolle spielen. Das VLAM verfügt im laufenden Jahr über ein Budget in Höhe von knapp 22 Mio. €. Der Aktionsplan ist das Ergebnis von sechs „Dialogtagen“ von Vertretern der Schweinebranche und der Regierung. (AgE)