Tierwissenschaftler der Universität Bonn untersuchen zusammen mit dem Max Rubner-Institut, dem Förderverein Bioökonomieforschung e.V. und der BHZP GmbH, wie sich in der Schweinemast züchterisch die Ausscheidungen von Stickstoff und Phosphor reduzieren lassen. Der Bund fördert das Projekt über die Landwirtschaftliche Rentenbank mit rund 1,6 Mio. €. Wie die Universität Bonn in einer Pressemitteilung schreibt, bestehe insbesondere in Regionen mit hoher Viehdichte und bei hohen Nährstoffkonzentrationen in Mist und Gülle die Gefahr, dass die nicht von den Pflanzen genutzten Nährstoffe zur Gewässereutrophierung und Grundwasserbelastung beitragen.
Im Projekt „Genetische Verbesserung von Effizienzmerkmalen bei Schweinen zur Reduktion von Nährstoffausscheidungen” (EffiPig) sollen verschiedene Zuchtlinien anhand von unterschiedlich stark nährstoffreduzierten Futtermitteln untersucht werden. Ziel sei es, die Tiere mit möglichst geringen Nährstoffausscheidungen zu identifizieren. Neben den Effizienzmerkmalen soll auch das Tierwohl betrachtet werden. Phosphor ist wichtig für die Knochen und damit für die Gesundheit des Bewegungsapparates der Schweine. Die Forscher wollen daher berücksichtigen, dass die Schweine trotz Nährstoffreduzierung noch ausreichend Phosphor für eine gesunde Entwicklung bekommen.
Geringere Umweltauswirkungen
„Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft gewinnt die Effizienz der Nährstoffverwertung in der Schweineproduktion an Bedeutung”, sagt Dr. Christine Große-Brinkhaus vom Institut für Tierwissenschaften der Universität Bonn. Ihre Kollegin Dr. Ines Brinke ergänzt: „So soll nicht nur die Umweltbelastung durch Gülle verringert werden, sondern auch die im Futter enthaltenen wichtigen Nährstoffe zielgerichteter eingesetzt werden“. Laut Große-Brinkhaus möchte man damit auch auf eine mögliche Verknappung der Futtermittel reagieren. Infolge des Klimawandels steige das Risiko von Dürrejahren mit besonders negativen Auswirkungen auf heimische Eiweißfuttermittel wie Sonnenblume oder Raps. Das erschwere den angestrebten Verzicht auf den Einsatz von importiertem Soja.