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Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp

Forum Schweinehaltung: Wie wird der Stall der Zukunft aussehen?

Das von der Landwirtschaftskammer und dem Bauernverband Schleswig Holstein veranstaltete Forum Schweinehaltung stand unter dem Motto: "Schweinestall der Zukunft - mehr Tierwohl, weniger Emissionen".

Lesezeit: 4 Minuten

Unter dem Motto "Stall der Zukunft" sind in der vergangenen Woche bei einer Veranstaltung der schleswig-holsteinischen Landwirtschaftskammer sowie dem Bauernverband im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp rund 170 Landwirte, Berater, Wissenschaftler und Firmen zusammengekommen, um über die Zukunft der Schweinehaltung in Deutschland zu diskutieren. Die Veranstaltungskooperation ist durch den Corona-bedingten Ausfall der Agrarmesse "Norla" in Rendsburg zustande gekommen, in deren Rahmen das "Forum Schweinehaltung" in den Vorjahren stattfand.

Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, eröffnete die Veranstaltung. "Mit Verabschiedung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung sind die Eckpfeiler gesetzt und die Beratungsnachfrage der Landwirte gestiegen. Das zeigt, dass die Schweinehalter ihre Betriebe in die Zukunft führen wollen", betonte Volquardsen.

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„Wir müssen raus aus der Opferhaltung, in die man uns derzeit treibt. Stattdessen müssen wir selbstbewusst mehr Tierwohl erzeugen“ – Werner Schwarz.

Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht verdeutlichte, dass es wichtig sei, das Vertrauen der Bürger in die Tierhaltung wiederherzustellen. "Wir müssen Verbraucher dafür sensibilisieren, an der Ladentheke mehr Geld für ein Stück Fleisch auszugeben", betonte der Minister. Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz forderte die Branche zudem dazu auf, selbstbewusst mehr Tierwohl zu erzeugen: "Wir müssen raus aus der Opferhaltung, in die man uns derzeit treibt", so Schwarz. Mehr Tierwohl lasse sich jedoch nur umsetzen, wenn das Bau- und Emissionsschutzrecht es auch zulässt, was derzeit nicht der Fall sei, kritisierte der Bauernpräsident. Über die Frage: "Was ist wichtiger - Tierwohl oder Klimaschutz?" werde es in Zukunft sicherlich noch viele Diskussionen geben. Nach der Begrüßung haben sich die 170 Teilnehmer Corona-konform in Gruppen entsprechend der Veranstaltungsschwerpunkte "Mast- und Sauenhaltung" aufgeteilt.

Umweltschutz in Zukunft höher gewichtet als Tierschutz

„Der Stall der Vergangenheit ist das Endprodukt einer Entwicklung, bei der die Arbeitsproduktivität und die biologischen Leistungen im Vordergrund gestanden haben. Im Stall der Zukunft müssen viele Aspekte unter dem Gesichtspunkt Tierwohl neu optimiert werden, ohne dass die Arbeitsproduktivität und der Unfallschutz der darin beschäftigten Menschen wesentlich leidet“, betonte Dr. Eckhard Meyer vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, zu Beginn seines Vortrages im Themenblock Sauenhaltung. „Die Luft nach oben, um zusätzliches Geld für Stallbauten auszugeben, ist für Sauenhalter jedoch dünn. Hinzu kommt, dass der Stall der Zukunft mehr Geld kosten wird, als Ställe, die in der Vergangenheit gebaut wurden“, so Meyer weiter. Hinzu komme, dass der Umweltschutz in Zukunft höher gewichtet werde als der Tierschutz, ist sich Meyer sicher. Dies könne jedoch künftig bei der Umsetzung bestimmter Haltungsverfahren, Probleme bereiten.

Eine weitere Herausforderung liegt nach Aussage von Dr. Meyer künftig darin, Kastenstände zu entwickeln, die für die Gruppenhaltung und die Besamung geeignet sind. „Bei den Abferkelbuchten der Zukunft müssen die Ansprüche von Sauen, Ferkeln und Menschen miteinander vereint werden. Dafür ist ein optimaler Kompromiss notwendig, der nicht ohne Ferkelschutzkorb möglich ist“, verdeutlichte Meyer. „Bei der Konstruktion der Bewegungsbuchten kommt es darauf an, dass ein optimales Verhältnis aus Fluchträumen für die Ferkel und Bewegungsraum für die Sau geschaffen wird", betonte Meyer. Dabei komme es auch auf die Geometrie der Bucht an. Schmale, längliche und trapezförmige Buchten seien optimal, da in diesen weniger Ferkelverluste zustande kämen, als in quadratischen Buchten.

Ställe mit Außenklimakonzepten sind ebenfalls Teil neuer Zukunftsideen. „Bietet man den Schweinen einen Außenauslauf an, muss aber damit gerechnet werden, dass die Tiere zu 70-75% ihren Kot draußen absetzen“, betonte Meyer. Daher brauche man Konzepte mit einer Phasentrennung für Mist oder Gülle. Des Weiteren steigen bei Außenausläufen für Schweine die Emissionen an. Die Lösung für den Neubaubereich, soll ein Stallbaukonzept mit unterschiedlichen Klimazonen, Innenausläufen und Abluftwäschern sein.

Sonderausstellung zu Abferkelbuchten

Im Anschluss an die Vorträge konnten sich die Teilnehmer auf der Baulehrschau des Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp, mit über 200 ausstellenden Firmen, über praxisgerechte Lösungen zum Thema Bauen und Energie in der Landwirtschaft informieren. Die Baulehrschau hilft Landwirten bei der Entscheidungsfindung für zukünftige Investitionen. So gibt es auf der Baulehrschau eine bundesweit einmalige Sonderausstellung zu verschiedensten Abferkelbuchten, die auch die zukünftige Platzvorgabe von 6,5 Quadratmeter erfüllen.

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