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Lobbyismus

Frankreich: Greenpeace will Kampagnen der Fleischbranche ausbremsen

Laut Greenpeace verteidigen die Interessenvertreter der Fleischbranche umwelt- und klimaschädliche Produktionsmodelle. Das verhindere Transparenz und Verbesserungen in den Wertschöpfungsketten.

Lesezeit: 3 Minuten

In Frankreich hat die Umweltorganisation Greenpeace die Verbände der Fleischbranche ins Visier genommen. Die Umweltschützer forderten in der vergangenen Woche, die Regelungen für Kampagnen und Kommunikation zu verschärfen. Es sei dringend notwendig, die Einflussnahme der Interessenvertreter zu beschränken, erklärte die Referentin für Ernährung, Laure Ducos. Die Lobbyorganisationen verteidigten umwelt- und klimaschädliche Produktionsmodelle und verhinderten mehr Transparenz und Verbesserungen in den Wertschöpfungsketten. Die Verbraucher würden dazu verleitet, ihren Fleischkonsum ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit zu vergrößern und wissenschaftliche Empfehlungen zu ignorieren.

Greenpeace gegen Förderung von Öffentlichkeitsarbeit für Fleisch

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Konkret spricht sich Greenpeace dafür aus, den Branchenverbänden jegliche Aktivitäten in Schulen zu untersagen und Kommunikationskampagnen zur Förderung des Fleischkonsums nicht mehr durch die öffentliche Hand zu unterstützen, sofern die Nachhaltigkeit der Tierhaltung nicht berücksichtigt werde. Ferner solle bei sämtlichen Kampagnen der Initiator deutlich sichtbar gemacht werden müssen, und die Mittel für unabhängige Forschung zu Fleischkonsum, -produktion und -verarbeitung seien aufzustocken.

Greenpeace stützt seine Forderungen auf eine Untersuchung, in deren Rahmen die Interprofessionen für Vieh und Fleisch (Interbev), Schweinefleisch (Inaporc) und Geflügelmast (ANVOL) sowie der Dachverband der Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren (FICT) unter die Lupe genommen wurden. Den Umweltschützern zufolge verbreiten diese Organisationen die gemeinsame Botschaft, dass es in Frankreich keine industrielle Tierhaltung gebe und dass eine Verringerung des Fleischkonsums nicht notwendig sei.

Hohe Budgets für Lobbyismus

Als einflussreichste Organisation wird in der Untersuchung Interbev eingestuft. Die Interprofession soll 2016 und 2017 über ein Jahresbudget zwischen 35 Mio. € und 45 Mio. € verfügt haben; davon sollen zwei Drittel zur Beeinflussung der öffentlichen Debatte eingesetzt worden sein. 2020 sollen zwischen 200.000 – 300.000 € für die politische Einflussnahme ausgegeben worden sein. Inaporc verfügte laut Greenpeace 2015 über 9 Mio. €, die zur Hälfte der Kommunikation dienten.

2019 hätten die Interessenvertreter der Schweinebranche zwischen 100.000 Euro – 200.000 € in Lobbyismus investiert. Finanziert werde unter anderem ein Klub im Parlament, dem 2016 rund 18 % der Abgeordneten angehört hätten. Das Budget des FICT wird mit 3,8 Mio. € angeben, wovon im vergangenen Jahr 787.000 € in die Kommunikation geflossen sein sollen.

Die erst 2018 gegründete ANVOL hat nach Angaben von Greenpeace 2020 etwa 2,8 Mio. € für Kommunikation aufgewendet. Die Ausgaben der Fleischbranche für Lobbyismus verblassen indes im Vergleich zum französischen Bauernverband (FNSEA), der laut der Umweltorganisation im nationalen Transparenzregister für 2020 zwischen 600.000 € – 700.000 € für die politische Einflussnahme deklariert hat.

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