Die französischen Schweinehalter und -verarbeiter stecken bereits im vierten Jahr in Folge in einer Krise und werden um eine tiefgreifende Umstrukturierung der gesamten Branche nicht herumkommen. Darauf hat der Präsident der zuständigen Interprofession Inaporc, Guillaume Roué, auf der jüngsten Hauptversammlung in Rouen hingewiesen. Er bezog sich dabei auf das Ergebnis einer bei der weltweit tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young in Auftrag gegebenen Studie, derzufolge die französische Schweinefleischproduktion in diesem Jahr um 2,5 % bis 3,5 % sinken dürfte und 2012 um weitere 5 % bis 10 %. Die Fachleute prognostizieren in ihrem Bericht ferner einen geringeren Rückgang der Erzeugung in Westfrankreich, dem Zentrum der französischen Schweinehaltung, dafür jedoch eine deutlichere Abnahme in anderen Regionen des Landes.
Wie bei der Vorstellung des Expertenberichts zitiert wurde, klafft die Schere für die Schweineproduzenten in Frankreich immer weiter auseinander. Die Produktionskosten pro Schwein seien infolge der höheren Preise für Agrarrohstoffe und die damit verbundene Verteuerung der Futtermittelkosten um 26 % gestiegen, während sich die Erzeugerpreise praktisch nicht bewegt hätten. Der Verlust der Schweinemäster liege derzeit bei rund 10 Cent je Kilogramm Schlachtgewicht. Selbst die besonders wettbewerbsfähigen Betriebe seien nicht mehr in der Lage, Geld zu verdienen, stellte Daniel Bonnabeau als Autor der Studie fest. (AgE)
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