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Freie Bauern fordern sofortige Aufhebung des Landwirtschaftsverbotes im ASP-Gebiet

"Statt wochenlang ASP-Fallwild zu suchen sollten im Umkreis von 5 km um eine Fundstelle zeitnah alle Wildschweine geschossen werden", fordern die Freien Bauern.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Interessenorganisation Freie Bauern bezeichnet die bisherige ASP-Bekämpfung in den Landkreisen Oder-Spree und Spree-Neiße als „ineffizient und unverhältnismäßig“.

„Das Hauptproblem besteht darin, dass die Veterinärbürokratie offensichtlich noch glaubt, die Seuche ohne die örtlichen Landwirte und Jäger in den Griff zu bekommen“, sagte Marco Hintze, stellvertretender Bundessprecher der Freien Bauern, der im brandenburgischen Krielow einen Ackerbau-Mutterkuhbetrieb bewirtschaftet: „Das unbefristete Landwirtschafts- und Jagdverbot auf rund 35.000 ha ist kontraproduktiv und richtet inzwischen mehr Schaden an als dass es nützt.“

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Weil er um die Schwierigkeiten des Zaunbaus in einer offenen Landschaft wisse, möchte sich Hintze nicht an hämischen Debatten über wildschweinsichere Zäune beteiligen: „Aber wenn einerseits Polizeihubschrauber das Gebiet überfliegen, Hundestaffeln es durchkämmen und jeder Hinz und Kunz mit einer Fallwildprämie von 100 € hinein gelockt wird, andererseits Landwirte und Jäger nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen dürfen, angeblich um die Wildschweine nicht aufzuscheuchen, dann hat irgendwer irgendwas nicht verstanden.“

Statt Wochen mit der Fallwildsuche zu verplempern, sei es zielführend, den Umkreis von fünf Kilometern um eine Fundstelle zeitnah leer zu schießen und diese Prozedur so lange zu wiederholen, bis keine infizierten Schweine mehr gefunden werden, meint Hintze.

Wenn das Landwirtschaftsverbot noch bis Mitte Oktober aufrecht erhalten wird, entsteht den betroffenen Betrieben ein Schaden von etwa 10 Mio. €, haben die Freien Bauern ausgerechnet. „Das ist weit mehr als der Gegenwert aller in Polen aufgrund von ASP getöteten Schweine aus den letzten beiden Jahren“, gibt Hintze zu bedenken und verweist darauf, dass die Schweinebestände in den Ställen bereits heute sehr gut gegen den Eintrag von Krankheiten aller Art geschützt sind. Trotzdem sollte die Seuche unter den Wildschweinen bekämpft werden, so Hintze, allerdings mit Sachverstand und Augenmaß: „Die landwirtschaftlichen Flächen müssen jedenfalls unverzüglich für Maisernte und Herbstbestellung freigegeben werden.“

Schulz-Broers: „Klöckner hat versagt“

Kritik kommt auch von Maike Schulz-Broers von Land schafft Verbindung – Das Original: Sie prangert an, dass das Thema ASP dilettantisch abgewickelt werde. Jeder verlasse sich auf den anderen, Behörden würden sich mit Hinweisen zur ASP gegenseitig behindern.

Die Landwirtin weist darauf hin, dass die ASP seit zwei Jahren vor der Tür stehe und nun tue man so, als werde man überrascht. Sie fragt: „Wo sind die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vor langer Zeit angesprochenen Regelungen für diesen Fall, der jetzt eingetreten ist im Bezug auf Schwarz-Weiß Gebiete innerhalb Deutschlands, um den Export ins Ausland weiterhin zu ermöglichen? Wo ist die feste Zaunanlage an der Grenze zu Polen?“

Ihren Informationen nach seien insgesamt 148 Mrd. € auf einem Konto geparkt, um weitere Corona Hilfen zu leisten - und für die Landwirte und die Landwirtschaft sei nicht einmal ein Zaun drin? „Zäune, die von jedem Landwirt seitens des Staates und ihrer ausführenden Behörden je nach Betrieb gefordert werden. Jetzt werden Alibizäune aufgestellt, damit man einen Haken auf der eigenen Kontrollliste setzen kann, mit denen man noch nicht einmal Schafe zusammen behalten könnte“, so Schulz-Broers. Sie befürchtet, dass sich die ASP in ganz Deutschland ausbreitet, wenn das Gebiet in Brandenburg jetzt nicht komplett mit einer bewachten Zaunanlage abgeriegelt wird.

„Der Niedergang der deutschen Landwirtschaft findet gerade statt. Und das in Puncto ASP mit sehendem Auge der Politik. Denn man wusste, dass die Seuche kommt, die Frage war nur noch wann. Jetzt ist sie da und alle sind überfordert“, so die Landwirtin.

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