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GB: Schweinehalter benachteiligt
Die Abschaffung der Kastenstand- und Anbindehaltung im Jahre 1999 und steigende Umweltauflagen brachten den britischen Erzeugern deutliche ökonomische Nachteile im Vergleich zu den europäischen Mitbewerbern.
Die Abschaffung der Kastenstand- und Anbindehaltung im Jahre 1999 und steigende Umweltauflagen brachten den britischen Erzeugern deutliche ökonomische Nachteile im Vergleich zu den europäischen Mitbewerbern. Diese Situation wurde laut eines Berichtes des Agrarausschusses des britischen Unterhauses zusätzlich durch steigende Futtermittelpreise und Krankheitsausbrüche verschärft. Im Jahr 2007 stiegen die Produktionskosten der britischen Erzeuger um 20%. Es wurden allerdings lediglich 3 bis 4 % mehr erlöst. Die Produktionskosten der britischen Erzeuger liegen 12 % über dem EU-Durchschnitt, wobei die Leistungen deutlich unter dem EU-Mittel liegen. Daher waren mehr als die Hälfte der britischen Schweine-Betriebe in den letzten beiden Jahren unrentabel. Dies führte dazu, dass die Schweinefleischproduktion sich seit 1991 um mehr als ein Drittel verringert hat und dies trotz steigender Binnen-Nachfrage. Mittlerweile beträgt in Großbritannien der Selbstversorgungsgrad für Schweinefleisch nur noch ca. 50 %. Darüber hinaus machte die British Pig Executive (BPEX), die sich für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und des Absatzes von britischem Schweinefleisch im In- und Ausland einsetzt, auch fehlende finanzielle Unterstützung der Regierung für die schlechte Situation der Erzeuger mitverantwortlich. Regierungen wie z.B. in Deutschland, Dänemark und Frankreich hätten die Schweinehaltung bei der Umsetzung umweltrelevanter Maßnahmen besser unterstützt, so die BPEX. Zudem wurde bemängelt, dass britische Lebensmittelketten oftmals billigeres Fleisch aus anderen europäischen Ländern verkaufen würden. Einen Erfolg konnte die Werbung für britisches Schweinefleisch allerdings Anfang Februar verzeichnen, als durch die Kochsendung "Jamie rettet unseren Schinken" die Verkäufe von Schweinefleisch um 20% und von manchen Teilstücken um bis zu 270% zunahmen.