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Antibiotika

Gemeinsam gegen Antibiotika-Resistenzen

An der Uni Vechta fand in dieser Woche ein "One Health"-Expertengespräch zu Antibiotikaresistenzen in der Tier- und Humanmedizin statt. top agrar war dabei.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Entdeckung von Antibiotika war vermutlich der wichtigste Moment in der Entwicklungsgeschichte des Menschen“, brachte es Prof. Bruno Gonzales-Zorn von der Universität Madrid am Mittwoch dieser Woche in Vechta auf den Punkt. Denn seitdem habe man den Verlauf vieler Erkrankungen deutlich abschwächen können, und die Lebenserwartung der Menschen sei weltweit deutlich gestiegen. Der spanische Antibiotika-Experte war einer der Referenten beim „3. One Health-Syposium“ zum Thema Antibiotika-Resistenzen, zu dem der Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen und die Universität Vechta eingeladen hatten. Mitveranstalter waren das Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (LAVES) Oldenburg, das Landesgesundheitsamt Niedersachsen (NLGA), das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo).

Antibiotika verbrauchen sich

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Antibiotika seien eine „der wichtigsten Waffen gegen bakterielle Infektionen“, stellte Dr. Barbara Grabkowsky gleich zu Beginn der Veranstaltung klar. Allerdings fördere jeder Einsatz auch die Entstehung und Vermehrung von resistenten Keimen, so die wissenschaftliche Leiterin der Koordinierungsstelle Transformationsforschung agrar Niedersachsen. Antibiotische Wirkstoffe „verbrauchen sich“ mit jeder Anwendung. Deshalb sei es wichtig, die Problematik ganzheitlich anzugehen. Human- und Veterinärmediziner können sie nur gemeinsam mit Umweltexperten und Landwirten in den Griff bekommen. Man könne das Entstehen von Resistenzen nicht komplett verhindern, durch einen verantwortungsvollen Umgang mit antimikrobiellen Wirkstoffen aber zumindest verlangsamen, sagte Diskussionleiter Prof. Dr. Thomas Blaha.

In der Veterinärmedizin konnte der Antibiotikaeinsatz mithilfe verschiedener Monitoringprogramme in den letzten Jahren bereits deutlich reduziert werden, machte Prof. Dr. Eberhard Haunhorst vom LAVES in Oldenburg deutlich. Dennoch müsse man am Ball bleiben und den Antibiotikaverbrauch weiter gezielt beobachten. Dazu gehöre auch ein sorgsamer Umgang mit den zurzeit verfügbaren Wirkstoffen. „Antibiotic stewardship“, lautet das Stichwort. Um Antibiotika noch gezielter einsetzen zu können, müsse man die Herkunft der Keime künftig mithilfe der Genomsequenzierung noch genauer bestimmen, waren sich die Experten einig.

Das Wissen ist da, es hapert aber an der Umsetzung

Das gelte auch für die Humanmedizin und die Pflege. Alle Beteiligten seien sich des Problems bewusst, stellte David Weißflog vom Deutschen Beratungszentrum für Hygiene in Freiburg klar. Das Wissen sei da, man müsse es nur noch bis ans Patientenbett bringen. Es liege kein Erkenntnisproblem vor, sondern ein Umsetzungsproblem. Das Einhalten und Verfolgen von Hygienemaßnahmen sei zeit- und personalaufwendig. Hier müsse auf der wirtschaftlichen Führungsebene vieler Krankenhäuser noch reichlich Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Hilfreiche Beispiele aus der Praxis, Erkenntnisse aus regionalen und internationalen Projekten in Human- und Veterinärmedizin sowie im Umweltmanagement wurden in Vechta vor- und zur Diskussion gestellt. Analysen und Strategien von unterschiedlichen Institutionen und führenden Forschungseinrichtungen rundeten das Programm ab. Voneinander lernen und Verständnis für den jeweils anderen Berufsstand entwickeln: Das waren wichtige Ziele des Symposiums zu Antibiotika-Resistenzen, das sich gleichermaßen an Praktikerinnen und Praktiker aus der Landwirtschaft, der Humanmedizin und dem Umweltschutz richtete.

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