Die Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung (GFS) hat ihren Eberbestand aufgestockt. Davon berichtete Geschäftsführerin Dr. Meike Friedrichs am Anfang dieser Woche auf der Vertreterversammlung der Besamungsorganisation in Ascheberg.
Die GFS verfügt jetzt über insgesamt 2370 Eber, davon 248 in der Vorstufe, also zur Produktion von Jungsauen, und 2122 Endprodukteber zur Mastschweineerzeugung. Zuwachs gab es vor allem bei den Züchtungen von Breeders, Danbred, Hypor, PIC und Topigs. Seit Mitte 2024 seien auch wieder 27 BHZP-Eber im Angebot, die Zahl der Bavarian Piétrains habe sich auf 26 verdoppelt.
Kein Wunder, dass da die Quarantäneplätze knapp wurden. Doch die GFS konnte dafür einen Standort der Schweinebesamung Weser-Ems im niedersächsischen Heetberg mitnutzen.
Spermaabsatz ist 2024 gestiegen
Der Aufwand scheint sich gelohnt zu haben: Nach eigenen Angaben steigerte die GFS ihren Spermaabsatz 2024 um 6,6 %. Intensive Eberauswahl, Nachkommenprüfung und Forschung haben allerdings ihren Preis. Und der schlägt besonders zu Buche, wenn gleichzeitig Material- und Personalkosten steigen. Um 9 % seien allein im vergangenen Jahr die Ausgaben für Beschäftigte der GFS gestiegen, sagte Friedrichs.
Außerdem schmälerten Investitionen in neue Abfüll- und Dosiertechnik, Verdünnerbottiche, Scannergeräte und mobile Desinfektionsboxen den Jahresüberschuss. Alle Zahlen dazu finden Sie im Kasten.
Jahresabschluss 2024 GFS eG
4,14 Mio. verkaufte Tuben (+6,6 %)
16087 Scannerbesuche (−1,6 %)
7.179 Mitglieder (−17)
19,86 Mio. € Bilanzsumme
13,97 Mio. € Eigenkapital (+1 %)
23,01 Mio. € Erträge (+6,5 %)
150.851 € Jahresüberschuss (-85 %)
Kosten für Erzeuger steigen
Auch Kunden dürften den Kostendruck bald spüren: Der Spermapreis soll ab Juli um 30 Cent je Tube steigen. Beim Scannen werden zehn Cent mehr pro Minute fällig, für die Anfahrt 3 €. Außerdem erhöht sich die Mindestabrechnungszeit auf 25 Minuten.
Bereits zu Jahresbeginn musste die GFS gestiegene Genetikgebühren von Danish Genetic, Suisag und Hypor an Ferkelerzeuger weitergegeben. In den nächsten Monaten wollen auch Danbred, EGZH und PIC ihre Preise anheben, so Friedrichs.
Eine besondere Herausforderung für die GFS war 2024 eine vorrübergehende Standortschließung: Im Juli holte die Genossenschaft aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) 125 Eber aus dem hessischen Griesheim an ihren Hauptstandort in Ascheberg. In Windeseile mussten leerstehende Ställe wieder einsatzbereit gemacht werden.
Vertreterversammlung: Anstehende Fusion und Wahlen
Im August sowie im April wanderten außerdem insgesamt 44 Eber zur niederländischen Besamungsorganisation Varkens KI Twenthe, mit der die GFS jetzt fusionieren will. Auf der Versammlung stimmten alle Vertreter zu.
Dr. Meike Friedrichs ist seit Dezember zusätzlich zu ihrer Rolle als Geschäftsführerin auch Mitglied im Vorstand der GFS.
Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Matthias Loose. In ihrem Amt bestätigt wurden Georg Biedemann, Matthias Finkenbrink, Melanie Große-Vorspohl, Jürgen Horstmann, Arne Jordans, Stefan Kochs, Andreas Kox, Jürgen Rohwer und Philipp Schulze zur Wiesch.