Thüringische Sauenhalterhaben derzeit große Probleme, ihre Ferkel an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Und das, obwohl sie in der Regel große Partien anbieten können. Ursache für die Absatzprobleme ist die Forderung der Veterinärämter, dass die Ferkelschwänze nur noch maximal um ein Drittel gekürzt werden dürfen. Die Amtsveterinäre berufen sich dabei auf die niedersächsischen Ausführungshinweise zur Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Das Problem ist jedoch, dass die Mäster Ferkel mit kürzeren Schwänzen bevorzugen und die in anderen Regionen auch bekommen, berichtet das Wochenblatt Westfalen-Lippe (www.wochenblatt.com) in seiner aktuellen Ausgabe.
Die Sauenhalter befinden sich daher in der Zwickmühle: Lassen Sie die Schwänze länger, wollen die Mäster diese Ferkel nicht haben. Einige Mäster sollen sogar schon Schadensersatzforderungen gestellt haben, nachdem es im Maststall Probleme mit Beißereien gab. Kürzen sie die Schwänze hingegen stärker, riskieren die Sauenhalter Bußgelder vonseiten der Behörden. Die Rede ist von 5 bis 10 € je Ferkel.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Thüringen e.V. (IGS) fordert deshalb ein bundeseinheitliches Vorgehen beim Schwänzekupieren. Außerdem müsse die Vorgabe für die Schwanzlänge bei den Ferkeln auch für die Mäster gelten, was bisher offensichtlich nicht der Fall ist.
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