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Greenpeace fordert vollen Mehrwertsteuersatz für Fleischprodukte

Greenpeace hat sich dafür ausgesprochen, den Mehrwertsteuersatz für Fleischprodukte von heute 7 % auf den vollen Satz von 19 % anzuheben. Die Umweltschützer sind der Ansicht, das die Steuerermäßigung unnötig den Fleischverzehr ankurbelt und die Klima- und Umweltschäden anheizt.

Lesezeit: 3 Minuten

Greenpeace hat sich dafür ausgesprochen, den Mehrwertsteuersatz für Fleischprodukte von heute 7 % auf den vollen Satz von 19 % anzuheben. Die Umweltschützer sind der Ansicht, das die Steuerermäßigung unnötig den Fleischverzehr ankurbelt und die Klima- und Umweltschäden anheizt. Bei 19 % Steuer würden die Deutschen dagegen wahrscheinlich fast ein Zehntel weniger Schweinefleisch essen, so eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS).


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"Wir können die massiven Schäden für Umwelt und Klima begrenzen, wenn wir die unsinnige Subventionierung des Fleischverbrauchs beenden. Statt Fleisch zu Spottpreisen zu verkaufen, sollte weniger und besseres Fleisch mit geringeren Umweltkosten produziert werden", sagt Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace.


Die Tierhaltung und Fleischproduktion in Deutschland nimmt laut Hofstetter kräftig zu. Binnen zehn Jahren habe sich der Fleischexport auf 4,7 Mio. t fast verdoppelt. Vor allem Billigfleisch aus Intensivtierhaltung verursache gewaltige ökologische Folgekosten. Außerdem würden die Deutschen zu viel Fleisch essen. „Im Durchschnitt verbrauchen sie mehr als doppelt so viel Fleisch wie von Gesundheitsorganisationen empfohlen“, so der Umweltschützer.


60 Mio. weniger Hühner durch Abbau von Subventionen


Mit einer Anpassung der Mehrwertsteuer müsste der Verbraucher pro Jahr im Mittel etwa 25 Euro mehr für Fleisch ausgeben, hat Greenpeace errechnet. Das würde den Verbrauch senken: Im Durchschnitt würde jeder Deutsche dann dreieinhalb Kilo Schweinefleisch, ein Kilo Geflügel und ein halbes Kilo Rindfleisch weniger im Jahr essen.


Umgerechnet bedeute das etwa 60 Mio. weniger geschlachtete Hühner, etwa 3,8 Mio. weniger Schweine und 180.000 weniger Rinder. Damit würde so viel CO2 eingespart, wie knapp 2 Mio. Autos im Jahr ausstoßen. Agrarflächen - umgerechnet fast so groß wie das Ruhrgebiet - würden gespart, da weniger Tierfutter angebaut werden müsste, lautet die Rechnung von Greenpeace.



Auch eine Abgabe auf die Stickstoff-Düngung beim Futtermittelanbau hält man für möglich. Agraringenieur Hofstetter denkt hier an einen Aufschlag von zwei Euro je Kilogramm Stickstoff. Das würde zugleich Wasser und Klima schützen und das Futter der intensiv gehaltenen Masttiere teurer machen, sagt er. Der Preis für Rindfleisch würde damit um durchschnittlich 50 Cent pro Kilo steigen; der Verbrauch würde um etwa 3,5 Prozent zurückgehen.


"Die enormen Umweltkosten der intensiven Fleischproduktion tragen alle, egal ob sie Fleisch essen oder nicht. Zusätzlich subventioniert der Staat die Fleischproduktion mit großen Summen. Durch einen Subventionsabbau bei der Mehrwertsteuer und teurere Stickstoffüberschüsse würden sich die Fleischpreise den wahren Kosten annähern", ergänzt Eike Meyer, Mitautor der Studie und stellvertretender FÖS-Geschäftsführer. (ad)

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