Größere Schweinebetriebe liegen bei der Tiergesundheit vorn
Größere Schweinehaltungsbetriebe mit mehr als 700 Mast- oder mehr als 150 Sauenplätzen schneiden hinsichtlich der Seuchenprophylaxe und Tiergesundheit besser ab als kleinere Betriebe. Zu diesem Ergebnis kommt die Tiermedizinerin Dr. Sophia Kluthe von der Tierärztlichen Hochschule Hannover in ihrer Dissertation.
Größere Schweinehaltungsbetriebe mit mehr als 700 Mast- oder mehr als 150 Sauenplätzen schneiden hinsichtlich der Seuchenprophylaxe und Tiergesundheit besser ab als Höfe mit geringeren Beständen. Zu diesem Ergebnis kommt die Tiermedizinerin Dr. SophiaKluthe von der Tierärztlichen Hochschule Hannover in ihrer Dissertation, in deren Rahmen sie insgesamt 100 Betriebe genauer unter die Lupe nahm. Wie Kluthe in ihrer Doktorarbeit feststellt, haben die Großbetriebe bessere Biosicherheitsindizes in dem von ihr erstellten Biosicherheitsfragebogen erzielt als die mittelgroßen Höfe.
Auch bei der Differenzierung nach Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zur Biosicherheit und den fakultativen Best-Practice-Standards-Maßnahmen hätten die kontrollierten Großbetriebe deutlich mehr Leistungen gegen die Einschleppung und Verbreitung möglicher Infektionserreger erbracht.
Wie aus der Dissertation weiter hervorgeht, haben die dem System der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) angeschlossenen Betriebe deutlich bessere Ergebnisse erzielt als die nicht angeschlossenen Höfe. Kluthe wertet dies als Indiz, dass QS-Betriebe in der Regel einen höheren Grad an tatsächlicher Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben und der Regeln der guten landwirtschaftlichen Praxis aufwiesen.
Der Fragebogen von Kluthe umfasste die sechs Themenkomplexe Tier-, Personen- und Fahrzeugverkehr, Nachbarschaft beziehungsweise Umgebung, Diagnostik sowie „Gemischtes“.
Die Agrarsprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Christel Happach-Kasan, sieht die Haltung ihrer Partei zum Tierwohl durch die Ergebnisse der Doktorarbeit bestätigt. Große Schweinehaltungen bedeuteten nach Auffassung der Politikerin kein höheres Risiko als kleinere. Entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere sei das Hygiene- und Betriebsmanagement, nicht die Größe des Stalls, betonte die Liberale. Das Mobilisieren der Grünen gegen größere Tierhaltungen sei wissenschaftlich nicht gerechtfertigt und widerspreche dem Anliegen des Tierschutzes. Die Ergebnisse der Doktorarbeit von Kluthe machten deutlich, dass die grüne Forderung nach kleinbäuerlicher Landwirtschaft und Betrieben mit möglichst kleinen Tierzahlen wissenschaftlich nicht haltbar sei. Laut der Studie seien größere Betriebe im Bereich der Seuchenprophylaxe und Tiergesundheit häufig besser und professioneller aufgestellt.
Die FDP habe diesen Standpunkt zu Recht in den Verhandlungen zur Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) und zum Tierschutzgesetz immer wieder vertreten, unterstrich Happach-Kasan. So hätten insbesondere Betriebe mit mehr als 700 Mast- oder Aufzuchtplätzen sowie Zuchtbetriebe mit mehr als 150 Sauenplätzen besser abgeschnitten als kleine Betriebe mit 20 bis 700 Mast- oder Aufzuchtplätzen beziehungsweise mit drei bis 150 Sauenplätzen. Die Studie zeigt laut Happach-Kasan auch, dass eingängige Vorschriften überarbeitet und erweitert werden sollten. (AgE)
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