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Grüne fordern einheitliche Schlachthofabgabe

Die Grünen wollen wieder ein System aus vielen dezentralen Schlachthöfen etablieren. Helfen soll eine einheitliche Schlachthofabgabe. Auch Linke und Freie Wähler arbeiten an ähnlichen Konzepten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die agrarpolitischen Sprecher der Grünen aus Bund und Ländern schlagen in einem Autorenpapier ein Maßnahmenpaket für einen Umbau von Schlachtbetrieben und Tierhaltung vor. Kern des Konzeptes ist die Etablierung einer Struktur aus vielen mittelständischen Schlachtunternehmen.

40% der Schlachtungen in kleinen und mittelständischen Strukturen

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„Das regionale Fleischhandwerk sollte gezielt gefördert werden, sodass mittelfristig mindestens 40 % der Schlachtungen in kleinen und mittelständischen Betriebsstrukturen stattfinden“, heißt es in dem Autorenpapier, das top agrar vorliegt. Derzeit werden in Deutschland knapp 80 % der Schweine in zehn Unternehmen geschlachtet. Strukturen, die aktuell große Unternehmen der Branche bevorteilen, wollen die Grünen zugunsten kleiner und mittelständischer Unternehmen verändern.

Bundesweit einheitliche Schlachtabgabe

In Zukunft sollte laut den Autoren pro geschlachtetes Tier eine Schlachtabgabe durch die Bundesländer erhoben werden, die unabhängig von der Größe des Betriebes einheitlich ist. Eine solche Umstrukturierung der Finanzierung soll regionale Schlachtstrukturen erhalten und Spielraum für alternative Schlachtmethoden schaffen. Darüber hinaus soll die Abgabe Forschung für verbesserten Tierschutz im Schlachtprozess und die Modernisierung tierschutzrelevanter Bereiche in Schlachthöfen finanzieren, heißt es in dem Papier weiter. Das Kostendeckungsprinzip, nach welchem die lokalen Behörden bisher ihre Gebühren erheben, führe zu massiven Wettbewerbsvorteilen für große Betriebe und habe regionale Schlachtstrukturen mit beeinträchtigt.

Dezentralisierung bringt Vorteile in Seuchenfällen

Als Begründung für ihren Vorschlag geben die Autoren an, dass die „dramatischen Ereignisse in zahlreichen industriellen Schlachtkonzernen während der Corona-Pandemie“ verdeutlicht hätten, wie es um die Schlachtbranche und die Struktur bei der Rinder-, Schweine- und Geflügelschlachtung und Verarbeitung in Deutschland stehe. Auch im Hinblick auf zukünftige seuchenhygienische Ereignisse, wie z.B. die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP), sei eine Dezentralisierung der Schlachthöfe dringend geboten, heißt es weiter.

Weideschlachtung und mobile Schlachtung fördern

Mithilfe eines Bundesprogrammes für Regionalvermarktung wollen die Grünen gezielt die Herstellung regionaler Produkte unterstützen. Außerdem wollen sie die Weideschlachtung, mobile Schlachtkonzepte sowie eine hofnahe Schlachtung als ergänzende Ansätze besser fördern. Darüber hinaus sollen Betriebe laut dem Konzept Unterstützung bei Digitalisierung und Qualitätsmanagement erhalten. Das Autorenpapier, dass federführend vom agrarpolitischer Sprecher grüne Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, verfasst wurde, haben 13 weitere landwirtschaftspolitische Sprecher der Grünen aus nahezu allen Bundesländern unterschrieben.

Auch Linke und Freie Wähler arbeiten an Konzepten

Die Grünen sind aktuell nicht die Einzigen, die Konzepte für eine Regionalisierung der Schlachtbetriebe schreiben. Mit einer Machbarkeitsstudie lässt das von den Linken regierte Thüringer Agrarministerium prüfen, wie man im Land wieder mehr dezentrale Schlachtstrukturen aufbauen kann, was das kostet und ob es sich rechnet. In Bayern haben die Freien Wähler (FW) ein regionales Schlachthofkonzept vorgelegt. Darin schlagen sie eine Unterstützung des Metzgereihandwerks, die Förderung von Kooperationen zwischen mittelständischen Schlachthöfen und Erzeugergemeinschaften sowie die Förderung kommunaler Schlachthöfe vor.

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