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Gute Stalltechnik macht kranke Tiere nicht gesund!

Auf dem Lehr- und Versuchsgut Köllitsch drehte sich auf dem Fachtag Bau und Technik alles um das Thema "Gesunder Stall - gesunde Schweine". Bewährte Stallsysteme sollten nicht voreilig über den Haufen geworfen werden, riet Stallbauberater Wilfried Brede.

Lesezeit: 3 Minuten

Welchen Anteil hat der Stallbau an der Tiergesundheit? Um diese Frage ging es beim diesjährigen „Fachtag Bau und Technik“ den das Lehr- und Versuchsgut Köllitsch in Sachsen jedes Jahr organisiert. Hausherr Dr. Eckhard Meyer betonte gleich zu Beginn, dass die Stall- und Haltungstechnik ein schlechtes Gesundheitsniveau nicht ausgleichen kann. „Wenn die Tiere krank sind, macht sie auch die beste Technik nicht wieder gesund“, so Meyer. Aus seiner Sicht hilft die Stall- und Haltungstechnik aber sehr wohl dabei, fitte Schweine gesund zu erhalten. Wichtig ist ein ausreichend hoher Luftaustausch, um luftgetragene Keime aus dem Stall zu bringen. Vielversprechend ist in diesem Zusammenhang auch die Entkeimung der Umluft in Warmställen.

Dr. Meyer fordert zudem eine faire Diskussion darüber, wie wir unsere Tiere künftig halten. „Kaltställe machen nur ideologisch gesehen gesund und Warmställe krank“, so Meyer. Vorteile sieht der Fachmann bei der Entwicklung von Zukunftsställen, wenn Systemkomponenten aus Warm- und Kaltställen sinnvoll miteinander kombiniert werden. Er forderte zudem die Optimierung der Spaltenböden. Diese müssen besser drainieren und tiergerechter werden. Für wichtig hält er auch Rückzugsmöglichkeiten in der Gruppenhaltung.

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Bewegungsbuchten im Abferkelstall erfordern aus Sicht von Eckhard Meyer Kompromisse hinsichtlich der Ansprüche von Sauen und Ferkeln, aber nicht bei der Hygiene. Dr. Meyer stellte auch zur Diskussion, Ferkel künftig in der Abferkelbucht aufzuziehen. „Das ständige Durchmischen von Tiergruppen bringt immer wieder gesundheitliche Probleme. Wen wir in Zukunft größere Abferkelbuchten bauen müssen, sollten wir überlegen, ob wir die Würfe bis zum Umstallen in die Mast dort belassen“, so Meyer.

Bewährte Stallkonzepte nicht voreilig aufgeben

Stallbauberater Wilfried Brede vom Serviceteam Alsfeld aus Hessen warnte in seinem Vortrag davor, sich von den heute bewährten Stallkonzepten vorschnell zu verabschieden. „Manche der derzeit diskutierten Stallkonzepte mit Festflächen, Tiefstreu und Ausläufen bringen uns mit Sicherheit Tiergesundheitsprobleme. Das müssen wir auch bei den Diskussionen um das von zahlreichen Fachleuten entwickelte ‚Gesamtbetriebliche Haltungskonzept Schwein‘ bedenken. In Strohställen sehen wir so gut wie keine Klauenverletzungen, bei schlechtem Einstreumanagement dafür aber deutlich mehr Ammoniak, der zu Lungenproblemen führt“, warnte Brede vor einem radikalen Kurswechsel im Stallbau.

Wichtig im Hinblick auf die Optimierung der Tiergesundheit ist aus seiner Sicht zudem, dass Schweinehalter nur tipptopp sauberes Futter einsetzen. Vor allem die Futterqualität – keine Mykotoxine usw. – und die Futterstruktur müssen regelmäßig überprüft und gegebenenfalls optimiert werden. Die Ernte 2018 von knochentrockenem Getreide führt derzeit zu Problemen mit viel zu feiner Vermahlung. Brede riet den rund 120 Tagungsteilnehmern zudem, sich mit der Lagerdauer des Futters zu beschäftigen. „Eigenmischungen sollten nach einer Woche verfüttert sein, bereits zwei Wochen sind kritisch“, betonte der Experte.

Kurze Wasserleitungen

Wie wichtig das Thema Wasserversorgung beim Themenkomplex Stallbau-Tiergesundheit ist, erklärte Wasserprofi Kai Aumann aus dem niedersächsischen Lutten. Aumann riet den Landwirten, Wasserleitungen immer so kurz wie möglich zu bauen, diese nur in kühlen Stallbereichen zu verlegen, Totleitungen sofort abzuklemmen und nur geprüfte Materialqualitäten zu verbauen. Der Experte verwies in diesem Zusammenhang auf den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs. Dieser prüft u.a. Materialien, die sich gut für den Bau von Wasserleitungen eignen.

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