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Hartelt: Sauenhaltung in Deutschland anscheinend unerwünscht

Aus Sicht von Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), ist die Ablehnung einer Verlängerung der Übergangsfrist für die betäubungslose Ferkelkastration durch den Agrarausschuss des Bundesrates in keinster Weise nachvollziehbar.

Lesezeit: 3 Minuten

Aus Sicht von Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), ist die Ablehnung einer Verlängerung der Übergangsfrist für die betäubungslose Ferkelkastration durch den Agrarausschuss des Bundesrates in keinster Weise nachvollziehbar.


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Das Gremium habe damit nicht nur einen tierschutzgerechten Weg verhindert, sondern gefährde auch die Zukunft der Ferkelerzeuger. Nach einem solchen Votum, bei dem Ideologie offensichtlich mehr gezählt habe als Sachargumente, müsse er davon ausgehen, dass die Sauenhaltung in Deutschland unerwünscht sei.



Enttäuscht ist der BWV-Präsident auch vom Abstimmungsverhalten der rheinland-pfälzischen Landesregierung, die sich bei allen Anträgen zu dieser Thematik enthalten hat. Dieses Nichtstun sei ein politischer Offenbarungseid und werde auch noch als Unterstützung für die noch wenigen vorhanden ferkelerzeugenden Betriebe im Land verkauft. Gebe es in Rheinland-Pfalz ein ernsthaftes Interesse diesen Produktionszweig zu erhalten, müssten die politisch Verantwortlichen aktiv handeln. Gelegenheit hierzu sei die anstehende Sitzung des Bundesrates am 21. September 2018. Hartelt fordert die Landesregierung auf, einen entsprechenden Plenarantrag für eine längere Übergangsfrist auf den Weg zu bringen. Nur so könne an einer umsetzbaren Lösung gearbeitet werden.



Sollte das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration am 1. Januar 2019 tatsächlich in Kraft treten, würde es aufgrund fehlender praktikabler Alternativen zu einem Strukturbruch kommen. Davon wären besonders die kleinstrukturierten Betriebe in Rheinland-Pfalz betroffen. Als Konsequenz müssten die hiesigen Schweinemäster Ferkel aus dem Ausland importieren. Dies könne nicht das Ziel einer Landesregierung sein, die sich regionale Erzeugung und eine flächengebundene Tierhaltung auf die Fahnen geschrieben hat.


Der BWV-Präsident erwartet deshalb, dass die zuständigen Ministerien endlich im Sinne der Betriebe handeln und es nicht nur bei Ankündigungen bleibt. Sollte die Politik trotzdem weiterhin tatenlos bleiben, trage sie die Verantwortung für die Perspektivlosigkeit der Ferkelerzeuger.


DBV: Kein Fortschritt für effektiven Tierschutz


Mit Unverständnis und Kritik reagiert auch der Deutschen Bauernverband (DBV). „Mit dem Votum, das sich auch gegen den Weg der Lokalanästhesie richtet, wurde eine Chance im Sinne des praktischen Tierschutzes verpasst. Der Einstieg in den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration kann so nicht gelingen“, erklärt DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. „Mit diesem Votum betreiben die Bundesländer Absatzförderung für Ferkel aus dem europäischen Ausland und stellen ein weiteres Mal die Weichen für ein Auslaufen der Sauenhaltung in Deutschland.“ 


Der DBV stelle den Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration nicht in Frage, besteht aber auf Lösungen, die die deutschen Betriebe im europäischen Wettbewerb nicht noch weiter schwächen. Dazu zählt vor allem die Methode der Lokalanästhesie durch den Landwirt. Immer mehr Ferkelerzeuger geben in Deutschland ihre Betriebe auf.


Mittlerweile ist der rechnerische Selbstversorgungsgrad bei Ferkeln in Deutschland unter 80 Prozent gesunken. Bereits jetzt werden rund 11 Millionen Ferkel aus Dänemark und den Niederlanden importiert. Der Deutsche Bauernverband fordert die Bundesländer auf, alles Notwendige zu tun, um den Strukturbruch bei deutschen Ferkelerzeugern zu verhindern und weitere Verfahren im Sinne eines praktikablen Tierschutzes zu ermöglichen.

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