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Henrik Wendorff: Der erste ASP-Schutzzaun steht

Rund um die Kernzone wurde ein provisorischer Schutzzaun aufgebaut. Jetzt muss ein fester Wildzaun folgen, so Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei einem ASP-Ausbruch ist schnelles Handeln gefragt. Was passiert gerade im Spree-Neiße-Kreis?

Wendorff: Am Samstag wurde ein provisorischer Schutzzaun rund um die Kernzone aufgebaut. Dabei handelt es sich um einen Zaun, mit dem man sonst Schafweiden provisorisch einzäunt. Heute tagt der Krisenstab. Dann wird entschieden, ob der provisorische Zaun durch einen stabileren Maschendrahtzaun ersetzt wird. Wichtig ist beim Zaunbau, dass das in Ruhe geschieht. Auf keinen Fall dürfen wir das Wild bei den Arbeiten aufschrecken und vertreiben.

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Die Behörden klagen über Personalmangel. Wer kann helfen, wenn weitere Zäune aufgestellt werden?

Wendorff: Zunächst sind hier die Betriebe der Kreisverwaltungen in der Pflicht. Dazu gehören z.B. die Mitarbeiter der Straßenbau- und Kommunalverwaltung. Helfen könnten auch Mitarbeiter, die Corona-­bedingt momentan weniger Arbeit haben. Wir müssen darüber hinaus klären, inwieweit das Technische Hilfswerk, die Bundeswehr oder Kollegen von Ackerbaubetrieben beim Zaunbau unterstützen können. Auf keinen Fall dürfen Risikogruppen hinzugezogen werden. Schweinehalter und deren Mitarbeiter sind tabu. Wichtig ist am Ende auch, dass die Behörden die Hilfen geschickt organisiert bekommen. Der Wille und die Bereitschaft anzupacken, ist in der Region jedenfalls groß.

Tschechien hat die ASP erfolgreich getilgt. Sollten wir deren Konzept übernehmen?

Wendorff: Ja, das halte ich für absolut angebracht. Die Taktik sah vor, die Kernzone zunächst hermetisch abzuriegeln und den Schwarzwildbestand dann auf null herunterzufahren. Bei der Frage, wie wir die Wildschweine bekämpfen, sollte es keine Denkverbote geben. Wir müssen auch über den Einsatz von Nachtsichtgeräten und Scharfschützen reden. Natürlich muss das mit Augenmaß und zeitlich begrenzt geschehen. Aber ohne technische Hilfsmittel werden wir keinen Erfolg haben.

Wie viele Betriebe liegen im gefährdeten Gebiet?

Wendorff: Im 15 km-Radius produzieren 17 Schweinehalter Ferkel und Mastschweine. Zwei Betriebe halten mehrere tausend Schweine.

Für diese Betriebe gilt erst einmal ein Verbringungsverbot. Wie kann man den Betrieben kurzfristig helfen?

Wendorff: Die Betriebe dürfen nur unter strengen Auflagen Schweine verbringen. Dazu benötigen Sie eine Ausnahmegenehmigung von der zuständigen Behörde. Entscheidend ist, dass wir die Bestände so schnell wie möglich freitesten. Neben den Amtsveterinären sollten auch Kleintierpraktiker Blutproben ziehen. In der Pflicht stehen aber auch unsere Handelspartner. Es gibt keinen Grund, dass Viehhändler oder Schlachter ASP-negativ getestete Tiere nicht abholen, wenn die Behörden das zulassen.

Update

ASP-Kernzone muss komplett abgeriegelt werden

Am Montagmittag legte sich Wendorff dann näher zum Zaun fest. In einer Pressemitteilung erklärte er: „Was wir jetzt brauchen, ist eine feste Zaunanlage sowohl um die Kernzone herum als auch an der deutsch-polnischen Grenze. Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass sich die ASP weiter ausbreitet. Die Kernzone muss deshalb komplett abgeriegelt werden. Wenn wir jetzt nicht konsequent handeln, laufen wir später der Entwicklung hinterher. Das muss unbedingt vermieden werden.“

Tschechien gilt als sehr effizient bei der Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest. Der Blick dort hin zeige, dass die ASP nur durch schnelle und konsequente Maßnahmen erfolgreich bekämpft werden kann. „Außerdem fordern wir die Krisenmanager auf Landkreis- und Landesebene auf, klar zu kommunizieren. Zwischen Veterinärverwaltungen, Landwirten und Jägern darf der Kommunikationsfaden zu keinem Zeitpunkt abreißen“, so Wendorff weiter.

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