Auf eine steigende Gefährdung von Verbrauchern durch mit Hepatitis-E-Viren infizierte Lebensmittel hat der verbraucherschutzpolitische Sprecher der bayerischen SPD-Landtagsfraktion, Florian von Brunn, hingewiesen. Es sei dringend erforderlich, Abwasser und Grundwasser in Bayern auf den Erreger zu untersuchen, insbesondere in Regionen, die von Intensivlandwirtschaft und Massentierhaltung geprägt seien, erklärte Brunn am Mittwoch vergangener Woche in München. Darüber hinaus müsse schnellstens ein praxistauglicher Lebensmitteltest verfügbar gemacht werden.
Mit seinen Forderungen reagierte der SPD-Politiker auf die Antwort der Landesregierung auf einen von ihm und der SPD-Abgeordneten Kathrin Sonnenholznergestellten Berichtsantrag. Nach Angaben der Regierung hat sich die Zahl der Erkrankungen an der meldepflichtigen Hepatitis E in Bayern von 2013 bis 2015 mehr als verdreifacht. Der Anstieg von 36 auf 116 Fälle sei stärker als der im Bundesdurchschnitt, stellte die Regierung laut von Brunn fest. Die Viren befänden sich vor allem in rohem oder wenig behandeltem Schweine- und Wildschweinfleisch, wie beispielsweise Leberwurst, so der SPD-Politiker. Besonders anfällig für die Lebererkrankung seien Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Schwangere und ungeborene Kinder.
Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge seien Hygienemängel in der Schweinemast eine große Gefahr bei Hepatitis E. Vor dem Hintergrund fordert von Brunn eine Ausdehnung der Kontrollen insbesondere in der Schweinemast. Aber im Freistaat finde laut Rechnungshof nicht einmal die Hälfte der jetzt schon vorgeschriebenen Kontrollen statt, kritisierte der Abgeordnete.
Die Antwort der Staatsregierung, dass der Anstieg der Hepatitis-E-Infektionen höchstwahrscheinlich auf eine erhöhte Aufmerksamkeit der Ärzteschaft zurückzuführen sei, wies von Brunn zurück. Man dürfe so einen Anstieg nicht auf die leichte Schulter nehmen und versuchen, ihn mit schnell zusammengestrickten Hypothesen zu erklären.
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