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Schweine im Hitzestress: 5 Fütterungstipps für hohe Temperaturen

Eine konstante Futteraufnahme ist auch an warmen Sommertagen wichtig. Fünf einfache Tipps, wie das gelingen kann.

Lesezeit: 3 Minuten

Unsere Expertin: Andrea Meyer, Fütterungsberaterin, Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Schweine reagieren empfindlich auf Hitzestress. Die Folgen können unter anderem Leistungseinbußen, Fruchtbarkeitsprobleme und ein geringeres Wohlbefinden sein. Für bauliche oder technische Lösungen müssen Schweinehalter oft tief in die Tasche greifen, um die Wärmebelastung einzudämmen. Aber auch mit einer angepassten Fütterung können Sie an einigen Stellschrauben drehen, um Hitzestress effektiv vorzubeugen.

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top agrar hat bei Fütterungsberaterin Andrea Meyer von der LWK Niedersachsen nachgefragt, wie Sie mit kühlem Kopf durch die Hitze kommen.

1. Zu kühlen Zeiten füttern

Im Sommer klettern die Temperaturen im Stall durch hohe Außentemperaturen in die Höhe. Und auch durch die Verdauungsprozesse entsteht als Nebenprodukt Wärme. Diese belastet die Schweine zusätzlich.

Die Folge: Die Schweine reduzieren ihre Futteraufnahme. Deshalb sollten Sie die Fütterungszeiten – sofern möglich – besser in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen. Dann ist die Futteraufnahme der Tiere höher.

Auch das Um- und Ausstallen sowie Impfungen sollten in den kühleren Morgen- oder Abendstunden erfolgen.

2. Viele kleine Portionen

Um die Futteraufnahme an heißen Tagen zu sichern, muss das Futter schmackhaft sein – und auch bleiben. Bei wärmeren Temperaturen fühlen sich Bakterien, Hefen und Co. jedoch besonders wohl.

Achten Sie deshalb verstärkt auf die Futterhygiene. Füttern Sie mehrmals kleinere Portionen und sorgen Sie dafür, dass die Tiere die Tröge zügig leer fressen. Große Futtermengen am Nachmittag, wenn die Temperaturen am höchsten sind, sollten hingegen vermieden werden.

3. Tränken checken

Schweine besitzen kaum Schweißdrüsen und können ihren Wärmehaushalt nur regulieren, indem sie die Atemfrequenz erhöhen. Dadurch verlieren sie jedoch zusätzliches Wasser.

Das A und O ist deshalb ausreichend frisches, sauberes und ständig verfügbares Tränkwasser. Die Tränken müssen für alle Tiere gut erreichbar sein. Überprüfen Sie auch die Durchflussraten. Die Schweine müssen das Wasser gut aufnehmen können, es sollte jedoch nicht am Maul vorbeilaufen. Als Orientierungswerte gelten 3 bis 5 l/min bei laktierenden Sauen bzw. 1,5 bis 1,8 l pro min bei tragenden Sauen. Im Ferkelaufzuchtstall sollten die Durchflussraten bei 0,55 bis 0,65 l/min liegen, in der Mast bei 0,8 bis 1,2 l/min.

Bei einer Flüssigfütterung bietet es sich zudem an, das Wasser-Futter-Verhältnis an heißen Tagen etwas auszuweiten.

4. Ration anpassen

Um die Futteraufnahme möglichst konstant zu halten, sollten die Schweine proteinreduziert bei gleichzeitiger Ergänzung mit Aminosäuren versorgt werden. Denn überschüssiges Protein müssen die Tiere energieaufwendig über die Leber entsorgen. Der Fettgehalt kann zudem moderat erhöht werden.

Denn im Gegensatz zur Verdauung von Proteinen und Stärke fällt bei der Fettverdauung weniger Wärmeenergie an. Durch den Fetteinsatz sinkt die Futteraufnahme weniger stark.

5. Weniger Faser

In Hitzeperioden kann weniger faserreiches Futter zudem für Entlastung bei tragenden Sauen sorgen. Denn Faserstoffe gelangen in den Dickdarm und erzeugen dort bei den Abbauprozessen zusätzliche Wärme.

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