Das Image von Fleisch erholt sich langsam. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Umfrage der Vion Food Group, durchgeführt in knapp 4.000 Haushalten von der Consumer Panel Services GfK.
61 % der Befragten sagten aus, dass Fleisch für sie eine unentbehrliche Komponente der Ernährung sei. Das sind 4 % mehr als in der letzten Befragung im Herbst 2022. Insbesondere junge Familien bzw. Paare ohne Kinder und junge Familien mit Kleinkindern vertraten diese Meinung.
Darüber hinaus sah fast die Hälfte der jüngeren Generation im Verzehr von Fleisch einen Mehrwert: 46 % der unter 34-Jährigen stimmten der Aussage „Fleisch ist gesund“ zu. In der letzten Erfassung waren es noch 38 %. Im Gesamtdurchschnitt unterstützten 53 % diese Aussage, 2022 waren es noch 51 %.
Regionalität und Transparenz weiter im Trend
Regionalität und Transparenz sind laut den Befragten weiterhin im Trend. Wenn sie die Wahl haben, bevorzugen drei Viertel der befragten Fleischkäufer Fleisch aus der Umgebung und mit transparenter Herkunft 60 %. Auch Tierwohl (64 %) und Nachhaltigkeit (65 %) sind für mehr als die Hälfte der Befragten wichtige Kaufkriterien.
Die Bedeutung von Siegeln sinkt hingegen. In diesem Jahr stimmten nur noch 54 % der Aussage zu, dass ihnen beim Fleischkauf Siegel wichtig seien, die einen Mehrwert bieten, wie z.B. regional, ohne Gentechnik oder das Bio-Siegel. Im Vorjahr waren es noch 59 %. Am meisten orientieren sich junge Familien bzw. Paare ohne Kinder (62 %) und jüngere Familien mit Kleinkindern (65 %) an solchen Labeln.
Nachhaltigkeit wichtig
Auch Nachhaltigkeit bleibt ein Thema beim Fleischkauf. Allerdings gab es in der Befragung Unterschiede in der Bedeutung der einzelnen Nachhaltigkeitsaspekte. Obwohl mehr als 65 % angaben, bei Wahlmöglichkeit Fleisch aus nachhaltiger Produktion zu kaufen, benötigten etwa 60 % keine weiterführenden Informationen zum CO2-Fußabdruck.
Die Verantwortung für den Umbau der deutschen Fleischbranche, mit z. B. Maßnahmen für mehr Tierwohl, liegt laut 60 % der Befragten bei der Politik. 43 % gaben an, konkrete politische Pläne, wie die zur Tierhaltungskennzeichnung zu kennen.
Qualität und Frische wichtigste Kriterien
Die beiden wichtigsten Kaufkriterien bei Fleischkauf waren für die Befragten Qualität und Frische, gefolgt von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Laut 70 % der Befragten dürfe ein gutes Stück auch teurer sein.
Allerdings schätzten nur wenige Verbraucher Fleisch im Supermarkt (29 %) und im Discounter (38 %) als zu günstig ein. Das könnte an der aktuellen Inflation und den Preissteigerungen im Lebensmitteleinzelhandel liegen. Bei einer Sonderbefragung zum Thema Inflation im vergangenen Herbst fand die Aussage, Fleisch sei zu günstig, bei 31 % (Supermarkt) und 41 % (Discounter) der Befragten die Zustimmung.
Große Schlachthöfe schlechter wahrgenommen
Nur 8 % der Befragten glauben, dass die Qualitätsstandards in großen Schlachtbetrieben höher seien als in kleinen Schlachtereien. Vor diesem Hintergrund sieht Vion großen Aufklärungsbedarf.
„Vor allem große Schlachtbetriebe unterliegen strengsten Kontrollen sowie unabhängigen Zertifizierungen und setzen Qualitätsstandards für die gesamte Fleischbranche“, so Willhelm Habres, Director Sales Trade & Marketing Beef von Vion.