Nach jüngsten Schätzungen von mehreren Institutionen in und außerhalb Chinas wird die chinesische Schweinefleischerzeugung von vorjährigen 54 Mio. t auf diesjährige 40,5 Mio. t veranschlagt. Ursache ist die Afrikanische Schweinepest (ASP), einer Epidemie, der rd. 200 Mio. Schweine zum Opfer gefallen sind. Es gibt keine Medikamente.
Trotz aller Bemühungen, Schweinefleisch zu importieren, reichen die weltweiten Mengen nicht aus, den chinesischen Jahresfehlbedarf von rd. 12 Mio. t zu decken. Der bisherige gesamte Welthandel mit Schweinefleisch beträgt nur 8,5 Mio. t je Jahr.
Ersatzweise greifen die Chinesen auf andere Proteinträger wie Geflügelfleisch, Rindfleisch und Fisch zurück. Der Versuch, diesen Ersatz selbst zu erzeugen, stößt auf Grenzen. Im Falle von Rindfleisch gibt es im Norden auf ertragsschwachen Standorten nur eine kleine Milch- und Rinderherde, die wenig und nur langsam zu mobilisieren ist. Bei Geflügel hält man sich aufgrund der Vogelgrippe zurück, weil Vorbehalte gegenüber bestimmten menschengefährlichen Varianten des Virus bestehen.
Die Rindfleischimporte haben sich in den letzten 3 Jahren verfünffacht und erreichen mittlerweile 1,6 Mio. t. Das vergleichsweise teure Rindfleisch relativiert sich vor dem Hintergrund von Schweinefleischpreisen von 5 bis 6 €/kg. Und: Rindfleisch ist im Gegensatz zu Schweinefleisch längere Zeit lager- und transportfähig.
Der Fleischkonsum in China entwickelt seinen saisonalen Höhepunkt in den nächsten Monaten bis zum chinesischen Neujahrfest Anfang Febr. 2020. Die Regierung schiebt Vorräte in den Markt, um die inflationierenden Preise zu dämpfen. Im Endergebnis werden die Chinesen jedoch in diesem Jahr von ihrem hohen Schweinefleischkonsum spürbare Abstriche machen müssen.
Die durchschnittlichen chinesischen Schweinepreise sind in den letzten 6 Monaten von 2,50 auf 4,60 €/kg gestiegen. Ein Ende der Preiszunahmen sei noch nicht abzusehen, schätzt Marktexperte Heribert Breker (LWK NRW).
Für das Jahr 2020 rechnet man aufgrund der stark dezimierten Sauenbestände mit einer nochmaligen Minderung der chinesischen Schweinefleischerzeugung auf unter 35 Mio. t. Die Importe sollen auf 4,5 Mio. t Schweinefleisch, rd. 2,3 Mio. t Rindfleisch und 1,5 Mio. t Geflügelfleisch ansteigen. Ein voller Ausgleich ist damit nicht zu erreichen.
Für die weitere Entwicklung rechnet man mit einer Zeitspanne von 3 bis 5 Jahren, bevor man wieder von einer wachsenden Inlandsversorgung ausgehen kann. In der Zwischenzeit werden neue großdimensionierte Produktionsstrukturen aufgebaut, die gegenüber der ASP weniger anfällig sein sollen als die bisherigen Hinterhof- und Kleinbestandshaltungen. Staatliche Subventionen werden reichlich zur Verfügung gestellt. Allerdings muss man feststellen, dass die Investitionsbereitschaft zurzeit noch sehr reserviert ausfällt, weil die Reinfektionsgefahr noch sehr groß ist.
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Nach jüngsten Schätzungen von mehreren Institutionen in und außerhalb Chinas wird die chinesische Schweinefleischerzeugung von vorjährigen 54 Mio. t auf diesjährige 40,5 Mio. t veranschlagt. Ursache ist die Afrikanische Schweinepest (ASP), einer Epidemie, der rd. 200 Mio. Schweine zum Opfer gefallen sind. Es gibt keine Medikamente.
Trotz aller Bemühungen, Schweinefleisch zu importieren, reichen die weltweiten Mengen nicht aus, den chinesischen Jahresfehlbedarf von rd. 12 Mio. t zu decken. Der bisherige gesamte Welthandel mit Schweinefleisch beträgt nur 8,5 Mio. t je Jahr.
Ersatzweise greifen die Chinesen auf andere Proteinträger wie Geflügelfleisch, Rindfleisch und Fisch zurück. Der Versuch, diesen Ersatz selbst zu erzeugen, stößt auf Grenzen. Im Falle von Rindfleisch gibt es im Norden auf ertragsschwachen Standorten nur eine kleine Milch- und Rinderherde, die wenig und nur langsam zu mobilisieren ist. Bei Geflügel hält man sich aufgrund der Vogelgrippe zurück, weil Vorbehalte gegenüber bestimmten menschengefährlichen Varianten des Virus bestehen.
Die Rindfleischimporte haben sich in den letzten 3 Jahren verfünffacht und erreichen mittlerweile 1,6 Mio. t. Das vergleichsweise teure Rindfleisch relativiert sich vor dem Hintergrund von Schweinefleischpreisen von 5 bis 6 €/kg. Und: Rindfleisch ist im Gegensatz zu Schweinefleisch längere Zeit lager- und transportfähig.
Der Fleischkonsum in China entwickelt seinen saisonalen Höhepunkt in den nächsten Monaten bis zum chinesischen Neujahrfest Anfang Febr. 2020. Die Regierung schiebt Vorräte in den Markt, um die inflationierenden Preise zu dämpfen. Im Endergebnis werden die Chinesen jedoch in diesem Jahr von ihrem hohen Schweinefleischkonsum spürbare Abstriche machen müssen.
Die durchschnittlichen chinesischen Schweinepreise sind in den letzten 6 Monaten von 2,50 auf 4,60 €/kg gestiegen. Ein Ende der Preiszunahmen sei noch nicht abzusehen, schätzt Marktexperte Heribert Breker (LWK NRW).
Für das Jahr 2020 rechnet man aufgrund der stark dezimierten Sauenbestände mit einer nochmaligen Minderung der chinesischen Schweinefleischerzeugung auf unter 35 Mio. t. Die Importe sollen auf 4,5 Mio. t Schweinefleisch, rd. 2,3 Mio. t Rindfleisch und 1,5 Mio. t Geflügelfleisch ansteigen. Ein voller Ausgleich ist damit nicht zu erreichen.
Für die weitere Entwicklung rechnet man mit einer Zeitspanne von 3 bis 5 Jahren, bevor man wieder von einer wachsenden Inlandsversorgung ausgehen kann. In der Zwischenzeit werden neue großdimensionierte Produktionsstrukturen aufgebaut, die gegenüber der ASP weniger anfällig sein sollen als die bisherigen Hinterhof- und Kleinbestandshaltungen. Staatliche Subventionen werden reichlich zur Verfügung gestellt. Allerdings muss man feststellen, dass die Investitionsbereitschaft zurzeit noch sehr reserviert ausfällt, weil die Reinfektionsgefahr noch sehr groß ist.