Tierwohl spielt für viele Verbraucher eine immer größere Rolle. Das drückt sich auch in der Bekanntheit der Initiative Tierwohl (ITW) aus. Sie wird laut einer forsa-Umfrage immer bekannter und bleibt konstant beliebt, berichtet das Landvolk.
94 % der Verbraucher finden das Konzept der ITW gut oder sehr gut. Das Produktsiegel haben inzwischen 28 % der Verbraucher bewusst auf Verpackungen wahrgenommen. Damit hat sich die Bekanntheit gegenüber dem Vorjahr um neun Prozentpunkte erhöht.
Nachholbedarf sehen die Befragten dagegen bei der Großgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. 78 % der deutschen Verbraucher sind davon überzeugt, dass hier das Tierwohl noch nicht genügend berücksichtigt wird. 89 % wünschen sich daher auch hier eine Kennzeichnung wie die Haltungsform-Kennzeichnung des Lebensmitteleinzelhandels. Diese Aussagen ermittelte eine repräsentative Umfrage der forsa Politik- und Sozialforschung GmbH, die im Auftrag der ITW durchgeführt wurde.
Mit der Initiative Tierwohl gibt es bereits seit 2015 eine Plattform, auf der erfolgreiche, breitenwirksame Lösungen entwickelt wurden. Davon profitieren bereits 26 Mio. Schweine und 504 Mio. Hähnchen und Puten, zitiert das Landvolk weiter. Bei Geflügel konnten die teilnehmenden Händler ganze Sortimentsteile durch Ware der Initiative Tierwohl ersetzen. Jedes vierte Schwein wird in Deutschland inzwischen nach deren Kriterien gehalten. Der Bauernverband wünscht sich daher, dass die Politik gemeinsam mit der Wirtschaft am Ausbau dieses Erfolgsmodells arbeitet. Neue Experimente wie eine Fleischsteuer oder gar eine Erhöhung der Mehrwertsteuer seien dagegen kein Lösungsweg.
Der Lebensmitteleinzelhandel hat im April 2019 mit der Haltungsform-Kennzeichnung ein vierstufiges System eingeführt, das alle im Markt verbreiteten Tierwohl-Siegel für Verbraucher einstuft. An der Höhe der Stufe können Verbraucher auf den ersten Blick die Höhe des Tierwohlniveaus bei der zugrunde liegenden Tierhaltung erkennen. Laut der forsa-Befragung wünschen sich 89 % der Verbraucher eine solche Kennzeichnung von Betrieben aus Großgastronomie oder Kantinen und Mensen. Die Initiative Tierwohl ist sehr offen, gemeinsam mit den Unternehmen aus Großgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung echte und wirksame Lösungen zu finden.