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Initiative Tierwohl will Finanzierung umstellen und sichtbarer werden

Die Initiative Tierwohl will künftig für alle Kunden und Käuferschichten präsent sein. Die Finanzierung wird dazu umgestellt, zudem wird die Kennzeichnung und das Produktprogramm erweitert.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Initiative Tierwohl plant eine massive Ausweitung der Kennzeichnung von Fleisch in Supermärkten und Geschäften. Die Gesellschaft hat zudem den Einstieg in eine dritte Projektphase ab 2021 und eine grundsätzliche Umstellung der Finanzierung beschlossen.

Wie Geschäftsführer Alexander Hinrichs gegenüber der WELT sagte, dürfe Tierwohl nicht nur Sache einer Bio-Elite sein. Jedem Verbraucher müsse es beim Einkauf möglich sein sich für mehr Tierwohl zu entscheiden.

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Die Fortsetzung der Initiative zeigt laut WELT, dass Erzeuger, Fleischwirtschaft und Handel sich nicht auf die für 2020 angekündigte Einführung des lange geplanten staatlichen Tierwohl-Labels verlassen wollen. Weitere Verzögerungen würden den gesellschaftlichen und ethischen Druck noch verstärken, unter dem das Thema Fleischkonsum steht.

Bei der Initiative Tierwohl fließen bislang jährlich über 130 Mio. Euro vom Lebensmittelhandel in einen Fonds, der die Mittel an die teilnehmenden Züchter und Mäster verteilt. Dieses System wird nun geändert, so die Zeitung weiter. Laut Hinrichs erfolgt die Finanzierung künftig über den Markt statt über das bisherige Fondsmodell. Die Schlachtbetriebe würden teilnehmenden Schweinemästern dann einen festen Aufschlag zahlen, der sich aktuell auf 5,28 Euro pro Tier beläuft.

Das Verfahren sei mit dem Bundeskartellamt abgestimmt. Schrittweise solle dieses Prinzip auf die Vorstufen wie Ferkelaufzüchter ausgeweitet werden. Auch die Geflügelmäster sollen einen einheitlich definierten Aufpreis erhalten. Wie stark der Aufschlag die Verbraucherpreise verteuern wird, ist laut Hinrichs schwer absehbar. Gegenüber Erzeugern, die lediglich die gesetzlichen Mindestforderungen erfüllen, gelten nur moderate Erhöhungen als durchsetzbar.

Bei einem Praxistest der Hochschule Osnabrück wurden gerade einmal Preisaufschläge zwischen neun und 13 % für Tierwohl-Produkte von den Verbrauchern akzeptiert, erinnert die WELT weiter. Die tatsächliche Zahlungsbereitschaft für bessere Haltungsbedingungen liege danach deutlich niedriger als der immer wieder in Umfragen erklärte Wille, mehr fürs Tierwohl zu zahlen.

Bei der Initiative Tierwohl haben 2019 4319 Mastbetriebe mitgemacht, rund 24 % der Produktion wurden damit erfasst. Dieser Anteil müsse deutlich steigen, um den Kunden demnächst genügend individuell gekennzeichnete Ware bieten zu können, meint Hinrichs. Ab 2021 will er Tierwohl-Produkte bei Schweinefleisch in großem Umfang auf der Verpackung kenntlich machen. Dies sei jetzt bereits bei Geflügel der Fall. Bei Schweinefleisch, der wichtigsten Sorte, gibt bisher nur allgemeine Hinweise.

Die Marktdurchdringung solle bis zum Start der Kennzeichnung am Produkt in einem Jahr auf mindestens 30 bis 35 % steigen, sagte der Geschäftsführer der Zeitung weiter. Auf lange Sicht sollten doppelt so viele Schweinehalter mitmachen wie derzeit. Bei Geflügel seien es bereits jetzt 60 %. Auch der Lebensmittelhandel wünsche sich eine intensivere Produktkennzeichnung, so Hinrichs. So werde eventuelle schon 2022 auch Wurst einbezogen.

Der ITW-Chef bedauert allerdings, dass sich die Gastronomie bisher weitgehend wegducke, wenn es um das Thema Tierwohl und dessen Finanzierung gehe.

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