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DLG-Unternehmertage 2021

Integrierte Fleischerzeugung: Fluch oder Segen für die Schweinehaltung?

Funktioniert die Schweinefleischvermarktung auf Dauer nur noch mit einem Vertrag? Referenten teilten auf den digitalen DLG-Unternehmertagen ihre Erfahrungen zur vertragsbasierten Zusammenarbeit mit.

Lesezeit: 3 Minuten

Unter dem Motto "Integrierte Fleischerzeugung - Fluch oder Sehen für die Schweinehaltung" eröffnete Sven Häuser, Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), das Forum Schweinehaltung auf den digitalen DLG Unternehmertagen am 3. September 2021.

In vier Vorträgen diskutierten Agrarökonom Robert Haste (Uni Wageningen), Marktreferent Ulrich Pohlschneider (Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands, ISN) und die Landwirte Lukas Weßling und Phillipp Beckhove über die zukünftige Schweinefleischvermarktung.

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Gespräche auf Augenhöhe von Bedeutung

Robert Haste, Ökonom für die Schweineproduktion an der Universität Wageningen in den Niederlanden informierte über globale Erfahrungen der vertragsbasierten Zusammenarbeit. Die integrierte Fleischerzeugung sei wichtig, um auf Absatz- und Zulieferungssicherheiten zu bauen. Laut Haste sei die Ausgangssituation der Schweinehalter oft zu schwach und die verschiedenen Interessen innerhalb einer Handelskette zu groß. "Um eine bessere Gewinnspanne für alle Beteiligten zu erzielen, ist eine separate Wertschöpfungskette, in der Schweinehalter, Schlachthof und LEH miteinander kooperieren, nötig", so der Agrarökonom. Für dieses Konzept sei zudem eine langfristige Zusammenarbeit sowie Vertrauen und Gespräche auf Augenhöhe essenziell.

Ca. 50 % aller Schweine vertraglich gebunden

Ulrich Pohlschneider, ISN-Marktreferent, verdeutlichte, worauf bei einer Vertragsunterzeichnung zu achten ist. In Deutschland gebe es vielfach Dreiecksverträge mit Vermarktern und Landwirten. Schätzungsweise 50% aller Schweine seien vertraglich gebunden- Tendenz steigend, sagt Pohlschneider. Gründe hierfür seien unter anderem Tierwohlprogramme, Hauspreise von großen Schlachtbetrieben und der Schweinestau, der durch die Corona- Pandemie ausgelöst wurde. Laut dem Marktexperten steigt das Vertragsinteresse ebenfalls aus Sicht der Schlachtunternehmen, da sich so die benötigten Mengen bei rückläufigen Schweinebestände absichern ließen.

Vertragsdetails beachten

"Nehmen Sie sich die Zeit, um die Details im Vertrag zu lesen" betonte der Ulrich Pohlschneider. Seine Empfehlung ist, die Laufzeiten von Zusatzvereinbarungen wie Initiative Tierwohl (ITW) zu den Laufzeiten des Hauptvertrages anzupassen, um ungewollte Verlängerungen zu verhindern. Laut ihm kann eine Trennung nach VVVO- Nummern bei verschiedenen Haltungsformen sinnvoll sein.

Schweinemäster Lukas Weßling berichtete von seinen Vermarktungserfahrungen von Tierwohlfleisch. Er selbst mästet Schweine, die der Haltungskennzeichnungsstufe 4 entsprechen. "Der Stall macht mir riesig Freude, aber man darf die Arbeit nicht unterschätzen" betonte der Praktiker. Eine betriebsindividuelle Kalkulation sei nötig, um einen Vertrag auszuhandeln.

"5 x D wäre eine Chance für die gesamte Kette"

Landwirt Phillipp Beckhove sah in seinem Vortrag einen Vermarktungsvorteil in der Integration und die Möglichkeit sich mit 5 x D vom europäischen Markt abzugrenzen. Nach Ansicht des Schweine- und Hähnchenmästers werde deutsches Fleisch damit nicht so schnell austauschbar.

Dafür brauche es jedoch mehr Verträge. "Ansonsten lassen sich die Bauten nicht finanzieren", so Beckhove. Dabei sieht er auch die Schlachthöfe in der Pflicht, ihre "Hausaufgaben" zu erledigen.

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