Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen für Landwirte seien der Schlüssel, um Tierwohl optimal in den tierhaltenden Betrieben zu etablieren, brachte es Thomas Magnussen in seiner Rede zu Beginn des internationalen Forums „ Animal Welfare Responsibilities on European Level” in Berlin auf den Punkt. Magnussen ist Präsident von COPA-COGECA, der Verbandsvertretung der Genossenschaften und Landwirte in Brüssel. Das internationale Forum fand als Gemeinschaftsveranstaltung der EQA, des International FoodNetCenters und des Deutschen Raiffeisenverbandes am 19. Januar 2019 anlässlich der Grünen Woche in Berlin statt.
Tierwohl gewinnt auf allen Stufen der Wertschöpfungskette und auf allen politischen Ebenen immer mehr an Bedeutung. In der Schweinefleisch erzeugenden Kette konzentrieren sich die Bemühungen vor allem auf die Niederlande, Deutschland, Dänemark und Schweden. Aus diesen Ländern trafen sich Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft, um die Verantwortlichkeiten für Tierwohl auf Europäischer Ebene zu diskutieren. Dabei wurden technische Herausforderungen ebenso angesprochen wie organisatorische Lösungen.
Einig waren sich alle Beteiligten, dass Qualifizierung und Weiterbildung vom Landwirt über den Tierarzt bis zu Transporteur und Schlachtpersonal entscheidend ist, um Tierwohl umzusetzen und zu gewährleisten. Dazu benötige man international abgestimmte Schulungskonzepte und unabhängige Prozesse der Personalzertifizierung sowie der Akkreditierung. Die Bildungsgenossenschaft EQA (Education and Qualification Alliance) könnte für Deutschland der Knotenpunkt in einem Netzwerk europäischer genossenschaftlich getragener Kontakt- und Informationsstellen unter der COPA/COGECA als Dachorganisation für Landwirte und Ihre Marktpartner sein, die sich europaweit im Bereich Tiergesundheit und Tierwohl engagieren.
Die Inhalte der Statements und Erfahrungsberichte sollen in einer mehrsprachigen Imagebroschüre für die Public-Private-Partership-Initiative „Animal Welfare“ zusammengefasst und veröffentlicht werden.