Der irische Getreide- und Futtermittelverband (Irish Grain and Feed Association - IGFA) hat von der Dubliner Regierung ein finanzielles Rettungspaket für den Schweinesektor angemahnt. In einem Brief an Landwirtschaftsminister Charlie McConalogue, über den das Agrarmagazin Agriland berichtet, spricht IGFA-Generaldirektorin Maeve Whyte „von einer nie dagewesenen Krise, die eine noch nie dagewesene und sofortige Reaktion“ erfordere. Ohne sofortige, direkte finanzielle Interventionen auf Betriebsebene befürchtet Whyte, dass Betriebe die Schweinehaltung aufgeben werden.
IGFA: Kredite für Schweinehalter um 30 % erhöht
Die IGFA-Mitglieder stünden in ständigem Kontakt mit ihren landwirtschaftlichen Kunden und unterstützten sie durch erweiterte Kreditbedingungen. „Wir haben die Kredite für Schweinehalter bereits um 30 % erhöht und versuchen gleichzeitig, unsere monatlichen Käufe von Futtermittelzutaten zu decken“, berichtete die IGFA-Direktorin. Der IGFA vertritt die irischen Mischfutterhersteller, Futtermittelimporteure sowie die Getreideannahme- und Vormischunternehmen. Zusammen erzeugen sie jährlich etwa 4,7 Mio t Futtermittel.
Zwar gebe es, schreibt Whyte, einzelne Schritte seitens der Banken zur finanziellen Unterstützung, die Situation verschlechtere sich jedoch täglich. Nach Ansicht der Generaldirektorin ist es „von entscheidender Bedeutung“, dass das Engagement für die Bauern verbessert und schnellstmöglich mehr getan werde, um die Belastung dieser Familienbetriebe zu verringern.
Negative Folgen auch für Ackerbauern erwartet
Laut Verbandsangaben belaufen sich die benötigten Mengen an Mischfutter für Schweine und Geflügel auf insgesamt 1,4 Mio. t pro Jahr. Dies bedeute auf Basis von Schätzungen einen Bedarf an fast 750.000 t heimischen Getreides oder etwa 47 % der gesamten nutzbaren Futtergetreideernte in Irland. Whyte befürchtet, dass die sinkende Futternachfrage der Schweine- und Geflügelhalter auch „schwerwiegende Auswirkungen“ für Irlands Ackerbauern und die ländlichen Familienbetriebe nach sich ziehen würde. Zudem belasteten die unzureichenden Schlachtkapazitäten die Schweinebranche.