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ISN empört: „Edeka will Lieferanten für real-Übernahme zahlen lassen!“

Wie von Kritikern der zunehmenden Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels befürchtet, plant Edeka die Beteiligung der Lieferanten an den Kosten der real-Übernahme. Am Ende zahlen die Bauern.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Donnerstag noch freuten sich die Bauern über das Entgegenkommen des Händlers Edeka bei einer regionalen Herkunftskennzeichnung. Nun sorgt ein Schreiben an die Edeka-Lieferanten für Wut. Darin fordert das Unternehmen zur „Unterstützung bei der kaufmännischen Abbildung der Übernahme von Real-Standorten“ auf. Zuerst hatte die Lebensmittelzeitung darüber berichtet.

Demnach lädt Edeka zu einer Sonderverhandlungsrunde ein, weil die für Edeka vereinbarten Einkaufspreise und Konditionen grundsätzlich auf die Real-Märkte übertragen werden sollen. Zudem seien weitreichende Aktionen geplant, um den Erwerb der Real-Standorte kaufmännisch abzubilden. Die Industrie könne sich beteiligen, zitiert die LZ aus dem Brief.

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Landwirte als schwächstes Glied müssen zahlen

„Das muss man erst mal hinbekommen – in einem Atemzug seine Lieferanten inklusive der Landwirte, die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und das Kartellamt zu verhöhnen, “ schimpft ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. „Das heißt doch im Klartext, die Lieferanten sollen die Übernahme der real-Märkte mitbezahlen. Mit diesem Vorgehen tanzt Edeka den Lieferanten auf der Nase herum. Und weil ihre Marktmacht als Branchenprimus schon jetzt so groß ist, kann Edeka das auch. Das grenzt ja schon an Nötigung,“ so Staack.

Er ist überzeugt, dass mit dem Druck in die Lieferkette dann letztlich auch die Landwirte als ohnehin schon schwächstes Glied der Kette geknebelt würden. Aus Sicht der ISN ist die Kräfteverteilung im Markt in eine ordentlichen Schieflage geraten. Das Schreiben von Edeka an die Lieferanten entlarve die Wertevorstellung des Unternehmens. Es steht im krassen Gegensatz zu seinen Werbeaussagen wie ‚Wir lieben Lebensmittel‘. Wer so handelt, braucht über Nachhaltigkeit nicht mehr zu sprechen, kritisiert Staack weiter.

Weit entfernt von fairen Handelspraktiken

„Besonders dreist ist dieses Vorgehen auch mit Blick auf die aktuellen Verhandlungen zu den UTP-Richtlinien, also den fairen Handelspraktiken und zum Lieferkettengesetz. Edeka tanzt also auch der Bundesregierung und speziell Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf der Nase herum.“

Erstaunlich ist nach Ansicht des ISN-Geschäftsführers auch, wie das Unternehmen die Bedenken des Kartellamtes bei der Übernahme von real-Kaufhäusern ignoriert. Laut einer Pressemeldung des Kartellamts läuft die Prüfung der Übernahme bzw. die Frist bis zur Entscheidung noch bis zum 22.03.2021.

„Mit seinem Vorgehen bestätigt Edeka die Befürchtungen des Kartellamtes, dass wichtige Lebensmitteleinzelhändler eine zu große Einkaufsmacht gegenüber Lieferanten bekommen“, resümiert Staack und kann neue Bauernproteste nicht mehr ausschließen.

Erst kürzlich war Lidl von seinen Versprechen zum Jahreswechsel abgewichen und hatte seine Beschaffungspreise seit dem ASP-Ausbruch gegenüber der Fleischbranche nicht verändert. Diese nutzten die Spanne, um ihre Mehrkosten zu decken. Die Bauern sahen von dem Lidl-Geld nichts.

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