Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyerstellte am Montag dieser Woche die Bundesratsinitiative zur Haltung der Sauen im Deckzentrum vor. Für Irritationen sorgten dabei allerdings seine Aussagen zur Abstimmung mit der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands – ISN. Denn Minister Meyer präsentierte in Hannover neben der Bundesratsinitiative zur Haltung im Deckzentrum auch seine eigenen Vorstellungen zum Abferkelbereich und behauptete, dass das Gesamtpaket mit der ISN abgestimmt sei.
Dem widersprach die ISN jetzt vehement. "Wir begrüßen ausdrücklich, dass endlich Bewegung in das Thema 'Haltung der Sauen im Deckzentrum' kommt. Denn hier gibt es dringenden Handlungsbedarf", stellt ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack klar.
Anders verhalte es sich jedoch bei den Themen Abferkelbereich und freier Abferkelung, die Minister Meyer im gleichen Atemzug genannt habe. "Hier sind wir komplett anderer Meinung und halten die Vorgehensweise des Ministers für falsch", korrigierte Staack. Man dürfe das Pferd nicht von hinten aufzäumen. Zunächst müssten wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt werden. Dann müsse man die Zielkonflikte und bürokratischen Hürden beseitigen. Und erst ganz zum Schluss könne man sich über mögliche Fördermaßnahmen wie die von Meyer erwähnte Sauenprämie unterhalten.
Es sei klar, so argumentiert ISN-Geschäftsführer Staack, dass sowohl im Deckzentrum als auch im Abferkelbereich ganzheitliche Konzepte benötigt werden. Nur so könnten die Sauenhalter ihre Betriebe zukunftsfähig weiterentwickeln. Während die Diskussion beim Deckzentrum schon weit fortgeschritten sei, stehe man bei der Diskussion um das freie Abferkeln aber noch ganz am Anfang.
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