Thüringens Sauenhalter sind stinksauer. Zumindest diejenigen, die sich für die Ferkelnarkose mit Isofluran interessieren und jetzt den dafür erforderlichen Sachkundelehrgang absolvieren müssen. Nachdem am 21./22. September nach langem Warten endlich der erste Isofluran-Sachkundelehrgang in Thüringen durchgeführt wurde, absolvierten am 1. Oktober neunzehn Teilnehmer die schriftliche Multiple-Choice-Prüfung.
Nur einer von 19 Teilnehmern hat bestanden
„Die Prüfungshürden waren überdurchschnittlich hoch. Nur ein einziger Teilnehmer hat es schließlich geschafft. Alle anderen müssen die Prüfung wiederholen“, zitiert die IGS -Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Thüringen in einer Pressemitteilung einen der Teilnehmer.
Die Art und Weise, wie das vermittelte Wissen überprüft wurde, sei bei den Prüflingen auf großes Unverständnis gestoßen. Nicht wegen der hohen Anforderungen, obwohl die zulässige Fehlerquote von max. 17 % deutlich unter der vergleichbarer Lehrgänge gelegen habe! Betroffene berichteten vielmehr über nachweisliche Diskrepanzen zwischen Lehrgangsinhalten und Prüfungsfragen. Zudem seien die Fragestellungen und vorgegebenen Antwortmöglichkeiten zum Teil sachlich und fachlich falsch gewesen.
Schulung und Prüfung anpassen
„Wie sollen wir bei einer derartigen Vorgehensweise denn ab Januar 2021 die Isoflurannarkose in Eigenregie durchführen?“, fragte ein diplomierter Betriebsleiter, der selbst am Lehrgang teilgenommen hatte. Dieses Vorgehen entbehre jeglicher Fairness. „Wir fordern daher Veränderungen. Die Sachkundeschulung sollte so durchgeführt werden, wie sie auch in anderen Bundesländern mit gutem Erfolg praktiziert wird!“, so die Forderung des Landwirts.