In den Medien liest man immer wieder von dem vermeintlichen „Label-Dschungel“, der viele Verbraucher verunsichere, anstatt ihm Orientierung zu bieten. Nach Auffassung des Geschäftsführers der Initiative Tierwohl (ITW), Dr. Alexander Hinrichs, ist dieser Vorwurf nicht gerechtfertigt: „Für die allermeisten Verbraucher existiert ein Label-Dschungel beim Tierwohl ebenso wenig wie ein Märchenwald“. Relevant für die Verbraucher seien nur solche Zeichen, die sie beim Lebensmittelhändler im Regal fänden. Das gelte neben der Initiative Tierwohl, die allein eine marktrelevante Verbreitung aufweise, lediglich noch für das Bio-Zeichen.
Die Vielfalt von Produktsiegeln hält Hinrichs generell für unproblematisch. Sie gäben Verbrauchern Hinweise auf unterschiedliche Produkteigenschaften, die für sie kaufentscheidend seien. Dabei gehe es um Informationen über umweltfreundliche Produktionsweisen, nachhaltige Verpackungen, Lebensmittelsicherheit, Regionalität oder Tierwohl.
In einer freien Marktwirtschaft sei es „nicht nur legitim, sondern wünschenswert“, dass sich die Herausgeber von Siegeln auf solche Produkteigenschaften konzentrierten, für die eine Expertise vorhanden sei. „Wenn unterschiedliche Label unterschiedliche Produkteigenschaften hervorheben, trägt das zur Orientierung der Verbraucher bei“, schlussfolgert Hinrichs. Auf diese Weise werde den jeweiligen Bedürfnissen der Verbraucher durch Transparenz Rechnung getragen.