Vom 1. bis zum 30. September 2022 konnten sich interessierte Ferkelerzeuger für die Teilnahme an der Initiative Tierwohl (ITW) registrieren. Wie die ITW nun mitteilt, nehmen künftig weitere 215 Betriebe mit insgesamt gut 2,19 Mio. Tieren pro Jahr teil. Damit sind nach Angaben der ITW jetzt 1.318 Ferkelerzeuger mit jährlich etwa 15 Mio. Ferkeln dabei. Die Neuaufnahme weiterer Ferkelerzeuger unterstütze das langjährige Ziel der Wirtschaft, ab 2024 die Nämlichkeit ab der Geburt sicherzustellen und damit die Kette zwischen der Mast und der Ferkelaufzucht zu schließen.

Laufzeit bis Juni 2024

Im nächsten Schritt stehen nun die Audits in den Betrieben an. Nach der Zulassung können die Ferkelerzeuger ihre ITW-Ferkel entsprechend vermarkten. Den ITW-Bonus von 3,57 € pro Ferkel erhalten die Betriebe, wenn sie nachweislich an einen ITW-Mäster liefern. Die Laufzeit der Betriebe ist dabei auf den 30. Juni 2024 begrenzt. Durch die Teilnahme weiterer Ferkelerzeuger werde das Tierwohl Stück für Stück in die Breite getragen, sagte ITW-Geschäftsführer Robert Römer. „Wir hätten gerne mehr Ferkelerzeuger aufgenommen, dennoch zeigt die Zahl, dass das ITW-System nach wie vor für Ferkelerzeuger interessant ist“, so Römer weiter. Mittel- bis langfristig benötige man weitere Ferkelerzeuger im System, um ab 2024 bei Schweinen von der Geburt bis zur Mast die Haltung unter ITW-Bedingungen gewährleisten zu können.

Kritik vom LNS

Währenddessen hagelte es Kritik vom Landesverband der Niedersächsischen Schweineerzeuger (LNS), der dringenden Anpassungsbedarf bei der Weiterentwicklung der ITW sieht. LNS-Vorsitzender Jürgen Albers kritisierte, dass das Tierwohlentgelt in Höhe von 3,57 € je Ferkel viel zu gering sei, zumal die erforderlichen Investitionen in nur 18 Monaten abgeschrieben sein müssten. Zudem forderte der Verband, das ITW-System mit einer obligatorischen 5xD-Herkunftsangabe an der Ladentheke zu koppeln.