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Marketing-Abgabe für Schweinefleisch zeigt in Österreich großen Erfolg beim Absatz

Seit 25 Jahren zahlen die Bauern in Österreich 75 Cent je Schlachtschwein an die AMA. Das sind steuerähnliche Abgaben, die sehr erfolgreich in Marketingmaßnahmen gesteckt werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Wir sprachen mit Dr. Johann Schlederer vom Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten Oberösterreich über Marketingmaßnahmen für die Ankurbelung des Verkaufs von Schweinefleisch.

Der Verzehr von Schweinefleisch sinkt dramatisch. Wo sehen Sie die Gründe?

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Schlederer: Weniger Fleisch zu essen liegt momentan im Trend und es ­drängen verstärkt pflanzliche Ersatz­produkte auf den Markt. Gleichzeitig wächst in vielen Ländern der Anteil der Bevölkerungsgruppe, die aus religiösen Gründen Schweinefleisch ablehnt.

Besonders weh tun der Branche aber die immer wiederkehrenden ­Bilder und ­Beiträge über Tierschutzverstöße. Die grausamen Bilder tragen maß­geblich dazu bei, dass der Verbrauch sinkt.

Könnte eine Marketing­organisation für deutsches Schweinefleisch dabei helfen, den Negativtrend zu stoppen?

Schlederer: Davon bin ich 100 %ig überzeugt. Denn wer nicht wirbt, der stirbt. In Deutschland fehlt die branchenweite Werbung bzw. Ver­brau­cherinformation zu Schweinefleisch angesichts zunehmender Konkurrenz durch Pflanzenburger und Co. mehr denn je. Seit dem Aus der Zentralen Marketing Agentur (CMA) ist nichts mehr passiert. Und das fällt der Ver­edlungsbranche jetzt auf die Füße.

In Österreich organisiert die Agarmarkt-Austria (AMA) das Marketing für Schweinefleisch. Wie erfolgreich sind Sie damit?

Schlederer: Wir sind sehr ­erfolgreich. Der AMA gelingt es hervorragend, die Nachfrage nach heimischem Schweinefleisch laufend zu stimulieren. Dank der kontinuierlichen Werbung sank der Verzehr seit 2011 bei uns um 10 %, in Deutschland um 20 %. Gleichzeitig erzielen wir in Österreich seit Jahren um 15 bis 20 € höhere Schweinepreise, weil unser heimisches Schweinefleisch in der Gesellschaft ­einen höheren ­Stellenwert hat als ­Importware. Das Investment in ­gutes Marketing rechnet sich!

Gute Werbung kostet viel Geld. Wer zahlt?

Schlederer: Seit 25 Jahren zahlen die Bauern 75 Cent je Schlachtschwein an die AMA. Das sind steuerähnliche Abgaben. Sie müssen für alle im Inland produzierten Waren abgeführt werden.

Welche Marketingmaßnahmen ­versprechen den größten Erfolg?

Schlederer: Das kann man so pauschal nicht sagen. ­Entscheidend ist aus meiner Erfahrung heraus, dass man am Ball bleibt und seine Botschaften kontinuierlich und über möglichst viele Kanäle zum Verbraucher transportiert. Wenn man die Verbrauche­rinnen und Verbraucher nicht ständig an die Vorzüge von Schweinefleisch ­erinnert, verliert das Produkt zusehends an Bedeutung.

Wie kann man deutsche Bauern ­davon überzeugen, dass sich gute ­Werbung auszahlt?

Schlederer: Indem man einen Blick nach Österreich wirft. Aus der Abgabe von 75 Cent je Schwein erzielen wir über die höheren Verkaufserlöse einen Vorteil von 4 bis 5 € je Tier.

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