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Ferkelerzeuger setzt auf kaltgepresstes Speiseöl aus der Region (Teil 3/3)

Stephan Künne presst zusammen mit seinen Söhnen eigenes Speiseöl. Seit der Betrieb nicht mehr nur auf die Ferkelerzeugung setzt, kann sein Sohn Jonas sich eine Hofübernahme vorstellen.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf dem Betrieb Künne im niedersächsischen Eggermühlen (Landkreis Osnabrück) liegt das Augenmerk seit Jahrzehnten auf der Ferkelerzeugung. Betriebsleiter Stephan Künne (40) hält 1.000 Sauen im teilgeschlossenen System. Außerdem bewirtschaftet er 250 ha Ackerland und kultiviert auf weiteren 35 ha Weihnachtsbäume.

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Obwohl der Betrieb vielfältig aufgestellt ist, konnte sich bis vor kurzem keiner seiner Söhne eine Hofübernahme vorstellen. Erst als er für einen befreundeten Landwirt Hanf anbaute, änderte sich das. Denn zusammen mit seinen Söhnen Jonas (19) und Stephen (13) kam er auf die Idee, aus dem Hanf Öl zu pressen. „An der intensiven Schweinehaltung habe ich einfach keinen Spaß. Nun kann ich meine Interessen im Lebensmittelbereich einbringen“, freut sich Jonas Künne.

Öl Pressen im alten Maststall

Im alten Maststall bauten Künnes einen Raum um, in dem sie das Öl pressen und abfüllen können. Insgesamt investierte die Familie ca. 100.000 €, wovon 5.000 € für die eigentliche Presse zu Buche schlugen. „Viel Geld ist in Genehmigungen und das Marketing geflossen“, erklärt Stephan Künne.

Das erste eigene Öl konnte die Familie im März 2022 pressen. Zunächst war nur die Produktion von Hanföl geplant. Mittlerweile reicht das Sortiment jedoch von Sonnenblumen- und Rapsöl bis zu Gewürzölen wie Basilikum- oder Chilliöl. Den Raps und die Sonnenblumenkerne bauen sie ebenfalls selbst an. Alle Öle werden aus frischen Kernen oder getrockneten Pflanzenteilen kalt gepresst. Für die Gewürzöle dient Rapsöl als Basis. Um das Sortiment zu erweitern, arbeitet die Familie auch mit anderen Manufakturen zusammen, die z. B. Senf und Hanfgin herstellen.

Verkauf In Hofläden und LEH

Weil der Betrieb abseits von großen Verkehrsstraßen liegt, sprach Stephan Künne für die Vermarktung der Öle ­zunächst andere Hofläden und auch ­Supermärkte als Wiederverkäufer an. Mittlerweile verkauft die Familie ihre Öle in knapp 20 Läden. Dort kosten 250 ml Sonnen- und Rapsöl 4,50 €, die gleiche Menge Hanföl kostet 10 €. Samstagsvormittags hat außerdem der eigene kleine Hofladen des Betriebes geöffnet. Junior Stephen Künne lädt dort zum Probieren der Öle ein.

Was die Familie vorab unterschätzt hat, ist der Aufwand für das Marketing. „Man muss den Kunden das Produkt schmackhaft machen, um einen Erstkauf bei ihnen auszulösen“, erklärt Stephan Künne. Von einer Agentur hat die Familie eine Homepage mit Infos rund um den Hof und das Öl aufbauen lassen. Außerdem haben sie einen Online-Shop eingerichtet. Darüber hinaus versuchen die Brüder Jonas und Steffen, die Kundschaft über Social Media auf dem Laufenden zu halten.

Nach den ersten Monaten Ölverkauf fällt die Bilanz allerdings noch ernüchternd aus. „Die Nachfrage ist geringer, als wir gedacht haben“, bedauert Stephan Künne. Doch für ihn zählt im Moment nicht nur der Umsatz. „Als Schweinehalter muss man sich in Gesprächen oft rechtfertigen. Wenn wir über unser Öl sprechen sind die Leute viel interessierter und wir gelten als Experten“, sagt er.

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